Ja, einerseits ist es die enorme Höhe von bis zu 13 Metern, die die immersiven Ausstellungen bei Phoenix des Lumières so eindrücklich macht. Das gilt auch für die neue Show mit Werken von Salvador Dalì und Antoni Gaudì, die heute gestartet ist. Aber gerade Dalìs Gemälde bieten noch auf eine andere Weise Stoff für eine Kunstausstellung in Bewegung.
Salvador Dalì, Antoni Gaudì und eine immersive Tanzshow
Fließende Uhren, deren Zeiger durch die Minuten rasen, riesige Insektenschwärme, die nackte Füße bedrängen, Elefanten, die auf Stelzenbeinen durch die Wüste wandeln: Dalìs Wesen und Maschinen scheinen sich bereits im statischen Zustand des Bildes über die Leinwand zu bewegen. Doch auch das von Phoenix des Lumières bekannte Ineinanderwachsen verschiedener Bildelemente ermöglicht Dalìs Kunst über aus dem Boden wachsende Felsmassive oder alles überdeckende Ruinen.
Als Werke der Architektur sind Gaudìs Gebäude natürlich genau für diesen Effekt prädestiniert. Allmählich sich nach oben schiebende Türme der Sagrada Familia oder an den Wänden und Öfen entlangkriechende Mosaike verursachen die ebenso bekannte wie nach wie vor beeindruckende Wirkung der immersiven Kunst.
Während Veranstalter Culturespaces auf diese Weise eine Art Mediensprung vornehmen und zwei- oder dreidimensionale Kunstwerke auf die Projektionsflächen übertragen musste, zielt der dritte Teil der neuen Ausstellung von Anfang an auf diese Art der Kunst ab. So vervielfachen sich Arme in der Bewegung, duplizieren sich Tänzer bis ins Unendliche und verursacht jede drehende Bewegung bleibende Farbelemente, die so als breite Bänder die Wände entlangwachsen.
Und auch hier kommt einmal mehr die schiere Größe der Projektionsflächen zum Tragen. Denn Phoenix-des-Lumières-Direktor Renaud Derbin hat durchaus Recht, wenn er findet, dass die Ausmaße der Kunstwerke ihre Wirkung nicht verfehlen. „Das ergibt wirklich ein sehr, sehr schönes Erlebnis!“ Unterstrichen wird das durch die Musik: Psychedelische Klänge ziehen sich durch die gesamte Show und die Songs klingen hier, als hätten Pink Floyd ihr Studio mit Kunst von Salvador Dalì tapeziert.