Man kann vieles planen – aber das Wetter nicht. Als der 1. Hombrucher Kulturfrühling am 21. Mai 2022 mit der Band „Snowfall in June“ startete, kam die Sonne raus. Was folgte: heitere entspannte Stimmung, Menschen, die mit einem Lächeln im Gesicht von Bühne zu Bühne, von Stand zu Stand schlenderten, angeregte Gespräche, eine Menge Musik, Kunst, Tanz und Theater. Zwei Tage lang, bis zum frühen Sonntagabend.
Das Musikprogramm lockte alle Generationen und Fans unterschiedlichster Stilrichtungen zu den zwei Bühnen. Nach gefälligem Gute-Laune-Pop mit „Snowfall in June“, konfrontierte die Compania Bataclan mit Frontfrau Laura „Zebralina“ Gebauer die Zuhörenden mit einem wilden Soundmix und politischen Texten, zu den funkingen Rhythmen von Kräuterfunk & Bassdrum wippten Hunderte auf dem Marktplatz im Takt, bei den Garage-Gentlemen-Rockern von den Roughtones gab es am Abend noch einmal was auf die Ohren und anschließend lang anhaltenden Applaus.
Wird das Unmögliche möglich?
Währenddessen sangen auf Bühne 2 die Tonfinken, der Knabenchor der Dortmunder Chorakademie und der Sprechchor Dortmund begrüßte Gastgebende und politische Gäste mit Worten von Wolfram Lotz: „Das unmögliche Theater ist möglich!“ Ein gutes Stichwort zum Anliegen des Vereins Kulturwunder Puddelei e. V., auf dessen Initiative hin das Kulturfest von der Bezirksvertretung Hombruch ins Leben gerufen wurde. Der Verein setzt sich dafür ein, langfristig ein Kulturzentrum in Hombruch als Treffpunkt, Bühne und Probenraum zu etablieren. Einen Treffpunkt für Menschen aller Generationen mit inklusiven Angeboten.
In der anschließenden Talkrunde mit Bezirksbürgermeister Nils Berning, dem stellvertretenden Bezirksbürgermeister Volker Schultebraucks und Bürgermeisterin Barbara Brunsing lobten die Politiker:innen das ehrenamtliche Engagement des Vereins. Eine Lösung für eine Immobilie konnte zwar niemand präsentieren, die Stadtvertreter:innen sicherten jedoch Unterstützung zu und zeigten Gesprächsbereitschaft. Schirmfrau Franziska Mense-Moritz betonte noch einmal ausdrücklich: „Es wäre schon, wenn den Worten bald Taten folgen!“
Familientag mit magischen Momenten
Am Sonntag waren die Bänke vor Bühne 2 bereits kurz vor 11 Uhr bis auf den letzten Platz belegt. Zahlreiche Kinder warteten auf Pfiffikus und das Zaubermärchen, beim anschließendem Weltmusik-Konzert für Kinder war Mitmachen ausdrücklich erwünscht. Quietschvergnügt klatschen, tanzten und sangen die kleinen Gäste, bevor Marisa und Josué große und kleine Gäste gleichermaßen mit einfühlsamen lateinamerikanischen Rhythmen bezauberten.
Mitmachen war auch an der großen Bühne angesagt: Beim Mundorgelproject ertappten sich selbst Singmuffel plötzlich beim Mitsummen, später beim Tanzworkshop mit der Lindyhop-Crew von LindyPop tanzte der ganze Marktplatz. Getanzt wurde schließlich bis in die frühen Abendstunden, bis den Ballroom Rockets kurz vor 18 Uhr signalisiert wurde, dass die Veranstaltung nun eigentlich seit fast einer Stunde offiziell beendet sei.
Auch die ausstellenden Künstler:innen, die Marktplatz und Harkortstraße mit ihren bunten Ständen säumten, waren begeistert von der Atmosphäre. „Unser Gute-Laune-Rezept kam super an“, freut sich Künstlerin Iris Wolf, die gemeinsam mit Jörg Meier auch als Selfiegrafen in Dortmund bekannt ist. Christiane Redelberger vom Atelier inklusiv berichtete: „Bei unserer Mitmachaktion mit ‚Stimmungs-Fischen‘ wurden sehr häufig die vergnügten, zufriedenen, erstaunten und glücklichen Fische gewählt.“ Helga Hoicke, Dortmunder Künstlerin, ergänzt: „Ich würde mich freuen, wenn sich so eine Veranstaltung wiederholen ließe.“
„Das Wochenende war genau so, wie wir es uns gewünscht haben. Kunst aller Sparten hat ihre verbindende Kraft entfaltet – Besucher:innen aller Generation waren unterwegs, Menschen kamen ins Gespräch, alle waren fröhlich und entspannt“, fasst Regine Anacker vom Verein Kulturwunder Puddelei e. V. zusammen. Vorsitzende Katrin Osbelt resümiert: „Unser Organisationsteam ist erschöpft und glücklich – wir sind froh, dass unsere Vision, an der wir über Monate in der Vorbereitung gearbeitet haben, Gestalt angenommen hat.“