Ute Jäger ist auf Hörde „angesprungen“. So sehr, dass sie am Sonntag um 11.30 Uhr eine Ausstellung mit dem Titel „querbeet Hörde – Menschen ernten ihre Stadt“ in der Bezirksverwaltungsstelle eröffnen wird, die Jägers Fotografien aus über einem Jahr Hörde zeigen.
Es waren die Emschergenossenschaft und das NRW-Heimatministerium, die die Bochumerin damit beauftragt hatten, einen Aspeckt der Stadtentwicklung in der Emscherregion fotografisch zu beleuchten. Das Amt für Stadtentwicklung der Stadt Dortmund wies sie auf Hörde hin und sie ging offen an die Sache heran. „Guck mal, was in Hörde so gemacht worden ist“, sagte sie sich – und kam in der Betrachtung von Querbeet Hörde zu dem Ergebnis: „Das ist mal ganz was anderes!“ Was hier passierte, waren „nicht nur bunte Blumen“, sondern es ging darum, das „Denken zu verändern“.
Das passte zu ihrem Selbstverständnis als Fotografin, „nicht nur hübsch zu fotografieren, sondern sich mit dem Thema auseinanderzusetzen“. Besonders die Gärtnerei GrünFrau, in der langzeitarbeitslose Frauen arbeiten, hatte es ihr angetan – „dieses sich Unterstützen, sich Helfen, andere mit einzubeziehen“. Nicht alle Frauen dort traten Jäger aufgeschlossen gegenüber, wie sie erzählt: „Es hat gedauert, bis ich deren Vertrauen erworben hatte.“ So war es ein Schlüsselmoment, als sie eines Tages beim Bearbeiten der aktuellen Fotoserie feststellte: „Wow, Petra guckt in die Kamera!“ Denn „es sind keine gestellten Fotos“, die Jäger während ihrer Zeit in Hörde aufgenommen hat: „Ich habe ausgelöst, wenn ich das Gefühl hatte, die Situation passt“.
Auch im Gemeinschaftsgarten Am Schallacker und teilweise in der Begleitung der Hochbeet-Pat:innen begleitete sie die Menschen statt sie zu inszenieren. Den Schwerpunkt ihrer Ausstellung bildet aber die Schürener Gärtnerei. „Das ist ein Jahr gewesen, in dem sich bei GrünFrau wahnsinnig viel getan hat“, erzählt Jäger. Denn nachdem ihr Auftrag erfüllt war, hat sie ein ganzes Jahr lang „nicht losgelassen“.
Die Ausstellung ist bis zum 15. Juli jeweils montags bis freitags von 10 bis 12 Uhr sowie dienstags und donnerstags von 14 bis 16 Uhr in der Bezirksverwaltungsstelle an der Hörder Bahnhofstraße 16 zu sehen. Der Eingang ist über die Brücke erreichbar.