Dr. Alex von Bohlen, Ingenieur und promovierter Physiker, beschäftigt sich seit über 30 Jahren am Leibniz-Institut für Analytische Wissenschaften (ISAS) in Dortmund mit der Entwicklung von Methoden- und Geräteentwicklung für die Röntgenspektrometrie.
Er wurde in Santiago de Chile geboren und ist nach dem Abitur zum Studium nach Deutschland gekommen. An der (damaligen) Uni-Dortmund arbeitete er drei Jahre bei den Maschinenbauern in der Werkstoffforschung, bevor er zum ISAS wechselte.
Seine visuellen Eindrücke bestimmen sein Leben zu über 90 %. So ist es kein Wunder, dass er Bilder, die er am Rasterelektronenmikroskop (REM) sowohl beruflich als auch hobbymäßig aufgenommen hat, farblich weiterbearbeitet. Viele seiner Arbeiten sind im Bereich der analytischen Chemie angesiedelt, einige davon befassen sich mit analytischen Problemen zur Wahrung des Kulturerbes (Gemälde, Manuskripte, Musikinstrumente, Metallobjekte).
Von Bohlen legt so gut wie alles unter das REM – Haare, Pollen, Schimmel, Fliegen, Marienkäfer, winzige Splitter einer Stradivari, Salze, Zucker, Lacke, Farben, Papier, Münzen, Spinnennetze. Die Fotos, die entstehen, zeigen unterschiedlichste, faszinierende und bizarre Formen. Im Original sind die Bilder des REM schwarz/weiß, denn Elektronen werden nur Graustufen zugewiesen. Dr. von Bohlen gibt ihnen jedoch Farbe, sodass diese Fotos dem Betrachter eine ungewöhnliche und interessante Welt der Dinge eröffnen.
„Wenn ich alle Bilder zusammenzählen sollte, die ich bis heute gemacht habe, sind es bestimmt mehr als 300000“, berichtet von Bohlen.
Viele andere Dinge, wie Graffiti, Malerei und Fotografie, aber auch Musik und Reisen interessieren von Bohlen ebenfalls sehr. So durchstreift er in seiner Freizeit gerne mit der Kamera das Ruhrgebiet und Berlin auf der Suche nach Graffitis. In der Graffitiszene ist er wohlbekannt und der WDR hat in der Sendung „Lokalzeit“ seinen Graffiti-Streifzügen 2015 sogar einen Bericht gewidmet. Wenn man sich diese Graffits auf seinen Fotos ansieht, wird man sich der Ästhetik und des künstlerischen Könnens dieser Künstler bewusst.
Mit dem Rasterelektronenmikroskop (REM) ist es möglich, eine Oberfläche mittels eines Elektronenstrahls, der sehr fein gebündelt wird, abzutasten. Im Gegensatz zur Vergrößerung eines Lichtmikroskops (maximal ca. 1000fach) kann mit Hilfe des REM eine Vergrößerung bis zu 100000 erreicht werden. (Quelle: http:cfn.physik.uni-saarland.de)
Sehenswerte Seite: www.vonbohlen.net