Mehr Aufmerksamkeit. Mehr Rücksicht. Mehr Respekt: Für die Deutsche Bahn (DB) hat der Schutz und die Sicherheit ihrer Mitarbeitenden Priorität. Nachdem das Sicherheitspersonal für die Zeit der Fußball-Europameisterschaft noch einmal deutlich aufgestockt wurde, will die DB deshalb nun pünktlich zum Start des europäischen Fußballfestes mit einer Kampagne ein weiteres, deutliches Zeichen setzen: Das Team DB verdient Fair Play.
Die DB ist ab sofort Kooperationspartnerin der vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) und Deutschen Verkehrssicherheitsrat (DVR) initiierten Allianz #mehrAchtung. Zusätzlich wird die DB in allen Zügen, die an Spieltagen die EM-Stadien und Fanmeilen anfahren, in Lautsprecheransagen zum fairen Verhalten gegenüber ihren Mitarbeitenden aufrufen: Fair Play gilt nicht nur auf dem Spielfeld, sondern auch im Zug.
Außerdem stattet die DB immer mehr Zugpersonal im Regionalverkehr mit Bodycams aus. Noch im Juni sind zum ersten Mal auch in Hessen und in Nordrhein-Westfalen Kundenbetreuer:innen im Nahverkehr mit Bodycams unterwegs. Das gaben heute Martin Seiler, DB-Vorstand Personal und Recht und Evelyn Palla, DB-Vorstand Regionalverkehr, im Beisein von Jens Schwarz, Konzernbetriebsratsvorsitzender der DB und Ralf Damde, Vorsitzender Gesamtbetriebsrat von DB Regio, bekannt.
Martin Seiler, DB-Vorstand Personal: „Verbale oder tätliche Angriffe gegen unsere Mitarbeitenden – das geht gar nicht! Wir wollen und müssen auch mehr Bewusstsein bei unseren Fahrgästen für die Herausforderungen unserer Mitarbeitenden schaffen und zeigen: Wir brauchen mehr Rücksicht, Aufmerksamkeit und Respekt – gerade in unseren Zügen, Bussen und Bahnhöfen. Das möchten wir mit der „#mehrAchtung“-Kampagne deutlich machen. Mit der Beteiligung an diesem Bündnis setzen wir ein wichtiges Zeichen. Mein Dank für die Initiative, mit der wir unsere Fahrgäste erreichen wollen, gilt dem Bundesministerium für Digitales und Verkehr und dem Deutschen Verkehrssicherheitsrat. Nur gemeinsam können wir mehr Sicherheit erreichen.“
Evelyn Palla, DB-Vorständin Regionalverkehr: „Die Sicherheit unserer Kolleginnen und Kollegen ist nicht verhandelbar. Wir schützen unsere Mitarbeitenden unter anderem dadurch, dass wir sie in Trainings auf kritische Situationen vorbereiten und sie mit Bodycams ausstatten. Gerade die Bodycams bieten wirksamen Schutz vor Übergriffen. Jetzt muss das Thema Sicherheit in den Verkehrsverträgen eine stärkere Rolle spielen. Wir werden daher mit den Aufgabenträgern und den Bundesländern, die den Regionalverkehr bestellen, über technische Lösungen, über mehr Personal und über eine nachhaltige Finanzierung sprechen.“
Jens Schwarz, Vorsitzender Konzernbetriebsrat Deutsche Bahn: „Für uns als Interessenvertreter steht die Sicherheit unserer Kolleginnen und Kollegen an oberster Stelle, in den Zügen sowie auf den Bahnhöfen. Sie sind Menschen, die ein respektvolles Miteinander ebenso verdienen wie jeder andere auch. Deshalb unterstützen wir die Initiative #mehrAchtung aus voller Überzeugung. Zum Schutz der Beschäftigten ist es aber ebenso wichtig, bedrohliche Situationen frühzeitig zu erkennen, zu beurteilen und entsprechende Sicherheitsmaßnahmen zu ergreifen. Dafür bedarf es ausreichend qualifiziertes Personal. Unsere Kolleginnen und Kollegen sollten jeden Tag ohne Angst zur Arbeit gehen können.“
Die Kampagne #mehrAchtung
Unter dem Motto #mehrAchtung will die Initiative des BMDV und des DVR das Verkehrsklima verbessern, Ablenkung verringern und die Sicherheit der Fahrgäste und anderer Verkehrsteilnehmer erhöhen. Über 60 Institutionen und Verbände aus dem Mobilitätsbereich, wie z.B. EVG und DB, haben sich hier in einer Partner-Allianz zusammengeschlossen, um für ein rücksichtsvolles und sicheres Miteinander im Verkehr zu werben. Weitere Informationen gibt es hier.
Die Teilnahme der DB an dem Sicherheitsbündnis ist auch eine Konsequenz aus einer zunehmenden Zahl an verbalen und tätlichen Angriffen auf DB-Mitarbeitende in Bahnhöfen und Zügen. Ob bei Fahrkartenkontrollen, bei der Durchsetzung des Hausrechts oder am Rande von Volksfesten, Großveranstaltungen und Fußballspielen: 2023 gab es 3.144 Übergriffe auf DB-Mitarbeitende. Knapp zwei Drittel der Angriffe betrafen das Zugpersonal im Regionalverkehr.
Das unternimmt die DB für die Sicherheit ihrer Mitarbeitenden:
Jedes Jahr gibt die DB bundesweit mehr als 200 Millionen Euro aus, damit Kund:innen und Mitarbeitende sicher unterwegs sind.
Zum besseren Schutz stattet DB Regio ihre Kundenbetreuer:innen im Nahverkehr auf freiwilliger Basis bundesweit auf ausgewählten Strecken mit Bodycams aus. Aktuell führt sie Bodycams in der Region Mitte (Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland) sowie in Nordrhein-Westfalen ein. In vielen weiteren Bundesländern ist sie bereits erfolgreich im Einsatz. Die Geräte haben sich in Pilotversuchen im Regionalverkehr sowie bei Sicherheitskräften sehr gut bewährt. Bodycams wirken in Konfliktsituationen deeskalierend und können den Strafverfolgungsbehörden notwendiges Beweismaterial liefern. Alle Kundenbetreuer:innen machen zudem alle zwei Jahre verpflichtend ein Deeskalationstraining. Sie lernen dabei, wie Konflikte entstehen und wie man ihnen vorbeugen und sie professionell bewältigen kann.
Bundesweit sind rund um die Uhr knapp 6.000 Beamte der Bundespolizei und für den Zeitraum der EM rund 5.400 Sicherheitskräfte der DB im Einsatz, um Bahnkund:innen und Mitarbeitende zu schützen. 900 dieser Sicherheitskräfte werden extra für die EM eingestellt. Das heißt, die DB stockt ihren Pool an Mitarbeitenden an Bahnhöfen und in Zügen damit zusätzlich um rund 20 Prozent auf. Davon profitieren während der Spiele insbesondere die zehn Bahnhöfe der Host Cities, die Verkehrsstationen mit einem erhöhten Reisendenaufkommen (Fanreiseverkehr) und die Züge zu diesen Austragungsorten. Außerdem werden an und in den Bahnhöfen der Host Cities zusätzliche Reisendenlenker und Volunteers eingesetzt.