Zum gestrigen schweren Messerangriff im Hauptbahnhof erklärt der Fraktionsvorsitzende der Ratsfraktion FDP/Bürgerliste, Michael Kauch in einer aktuelllen Pressemitteilung:
“Der Mordversuch wegen einer Lappalie bringt das Fass bei der Kriminalität im und am Hauptbahnhof zum Überlaufen. Wir sind schockiert über die Tat und die zunehmende Verrohung. Unser Mitgefühl gilt dem Opfer, dem wir baldige und vollständige Genesung wünschen.
Klar ist: der Kriminalitätsschwerpunkt im und um den Hauptbahnhof ist nicht weiter hinnehmbar. Nicht nur dass der Kommunale Ordnungsdienst die Zustände der Verwahrlosung vor dem Bahnhof weitgehend hinnimmt, auch die Polizei muss sich fragen lassen, ob sie alles Notwendige für die Sicherheit tut.
Als Mitglied im Polizeibeirat habe ich daher beantragt, einen Bericht zur Zusammenarbeit der Landespolizei mit Bundespolizei, KOD und DSW-Sicherheitsdienst hinsichtlich der Sicherheit rund um den Dortmunder Hauptbahnhof in die Tagesordnung aufzunehmen. Es muss geprüft werden, ob die zersplitterten Zuständigkeiten für einzelne räumliche Bereiche der Kriminalität unnötig Raum geben und ob neue Modelle der Zusammenarbeit erforderlich sind.
Zudem ist der Dortmunder Hauptbahnhof zwar bundesweit einer der Kriminalitätsschwerpunkte im Bereich der Bundespolizei, eine für die Bürgerinnen und Bürger sichtbare und zugängliche Wache der Bundespolizei gibt es im Bahnhof aber nicht. Wer den Bahnhof nutzt, weiß in der Regel nicht, wohin man sich bei Gefahr wenden kann, wenn gerade keine Bundespolizisten präsent sind. Das ist in anderen Bahnhöfen anders, zum Beispiel im Berliner Hauptbahnhof. Hier sind die Dortmunder SPD-Bundestagsabgeordneten und der Oberbürgermeister gefordert, sich für eine Verbesserung einzusetzen. Denn ihre Partei stellt bisher und möglicherweise auch in Zukunft die zuständige Bundesinnenministerin.
Der Dortmunder Fall zeigt schließlich einmal mehr: ein Messerverbot, das die zentrale Antwort der Bundesinnenministerin auf zunehmende Messerkriminalität war, läuft ins Leere, wenn es nicht kontrolliert und durchgesetzt werden kann.”