Es war im Februar dieses Jahres, als ein vierjähriger Junge nach dem Besuch seiner Kita auf der Aplerbecker Straße angefahren wurde und ums Leben kam. Er wurde von einem Auto an einer Ampel erfasst, die Grün für den Fußgänger und Rot für den Straßenverkehr zeigte.
Dieser tragische Unfall sorgte für Betroffenheit weit über den Stadtbezirk Aplerbeck hinaus. Dortmunds Oberbürgermeister Thomas Westphal besuchte die Unfallstelle und sagte wenige Tage nach dem Unfall bei einem Ortstermin in der Kita zu, den Zusammenhang zwischen Abhol- und Bring-Situation sowie damaliger Baustellenampel und Tempo-30-Regelung prüfen zu lassen, um das Risiko auf dem Kita-Weg nicht nur in Aplerbeck, sondern auch an anderen vergleichbaren Stellen im Stadtgebiet zu reduzieren.
In den letzten Monaten haben Vertreter*innen der Stadt und von DSW21 eine Vielzahl von Örtlichkeiten im Umfeld von Kindertageseinrichtungen geprüft und unter die Lupe genommen. Im Ergebnis wurden nun zunächst sieben Einrichtungen definiert, in deren Umfeld die Verkehrssituation sicherer gemacht werden soll. Die dort vorhandenen Baustellen sind zwar alle verkehrssicher, stellen aber die kleinen Verkehrsteilnehmer vor eine ungewohnte Verkehrssituation und verunsichern sie möglicherweise. Ursprünglich waren mal 34 Kindertagesstätten genannt worden. An einigen sind die Baustellen inzwischen aber beendet. Gleichwohl werden alle Standorte nach den Sommerferien erneut überprüft. Danach soll entschieden werden, ob eventuell personell aufgestockt werden muss.
„Der Tod des kleinen Jungen hat uns alle tief berührt. Wir sind angehalten, den Straßenverkehr sicherer zu machen – vor allem für die schwächsten und jüngsten Verkehrsteilnehmer. Das Lotsenprojekt ist dazu neben bestehenden Angeboten zur Verkehrserziehung ein weiterer Schritt. Wir werden genau hinschauen, ob und wo wir es erweitern müssen. Gerade unsere Kinder brauchen bestmöglichen Schutz. Das steht außer Frage“, sagt Oberbürgermeister Thomas Westphal.
Im Rahmen dieses Projektes für ein mehr an Sicherheit im Straßenverkehr hat DSW21 für den Zeitraum vom 1. Juli bis zum 31. Dezember 22 Studierende als Verkehrslotsen eingestellt. Es handelt sich dabei größtenteils um Studierende, die in der Vergangenheit bereits im Rahmen von Verkehrszählungen für das Unternehmen im Einsatz waren. Aufgabe der Lotsen und Ziel des Projektes ist es, zum einen die verkehrliche Situation an Kitas, in deren Umfeld gebaut wird, zu beobachten und Sicherheitsprobleme zu erkennen und zu melden. Zum anderen werden die Lotsen aber natürlich vor allem den Kindern ganz konkret beim Überqueren der Straße helfen. Die 22 Lotsen wurden vorab geschult und werden an gelben Warnwesten mit DSW21-Aufdruck zu erkennen sein.
An folgenden sieben Kitas sind die Lotsen zunächst im Einsatz:
- Kita Brünninghausen, Am Hombruchsfeld
- AWo-Kita Aplerbecker Straße 484
- Ev. Kiga Arche Asseln, Asselner Hellweg 163
- Kath. Kiga Franziskus, Gleiwitzstraße 287
- Fabido Tek, Hainallee 77
- DRK-Kita Sandkorn, Kielstraße 25
- SOS Kinderdorf TEK, Kronprinzenstraße 89-93
„Der schreckliche Unfall, bei dem im Februar ein vierjähriger Junge ums Leben kam, hat alle Dortmunder schockiert und aufgewühlt. Zumal das Kind ja alles richtig gemacht hat und die Ampel bei ‚Grün‘ überqueren wollte“, sagt Guntram Pehlke, Vorstandsvorsitzender von DSW21. „Diese besondere Tragik zeigt, dass ein Zebrastreifen oder sogar eine Ampel manchmal nicht ausreichen, um unsere Kinder zu schützen. Mit den Verkehrslotsen an den Dortmunder Kitas bieten wir jetzt ein wichtiges Plus an zusätzlicher Sicherheit. Für uns als Konzern der Daseinsvorsorge ist es selbstverständlich, dass wir die Stadt dabei unterstützen.“