Beim 17. Comic-Streit am Donnerstag, 29. August, 19 Uhr, in der Ausstellung im schauraum: comic + cartoon (Max-von-der-Grün-Platz 7) stehen Neuerscheinungen auf dem Prüfstand. Vier fachkundige Expert*innen stellen Neu-Veröffentlichungen vor und sind bereit für Diskussionen – und für Streit. Die Teilnahme ist kostenfrei. Der Streit findet in der Ausstellung „Die Simpsons – Gelber wirds nicht” im schauraum statt.
Sophia Paplowski (Stadt- und Landesbibliothek), Kurator Alexander Braun, Roman Kurth (Projektleiter schauraum: comic+cartoon) und Stefan Mühlhofer, Direktor der Kulturbetriebe Dortmund, werden über folgende sechs Comic-Neuerscheinungen disktutieren:
„Der verkehrte Himmel“ von Mikael Ross:
Im flirrenden Berliner Sommer finden die Geschwister Tâm und Dennis in einem Gebüsch einen abgetrennten Finger und stoßen bei ihren Nachforschungen auf das geheimnisvolle Mädchen Hoa Binh, das vor etwas auf der Flucht ist. Tâm beschließt, ihr zu helfen, ohne die vollen Ausmaße der Gefahr zu erkennen. Die Geschichte kombiniert Film Noir-Stile mit der Ästhetik japanischer Mangas und entfaltet sich zu einem spannenden Thriller, der von Berliner Plattenbauten bis weit darüber hinaus reicht.
„Pavils Gesicht“ von Jeremy Perrodeau:
Pavil strandet nach einem Flugzeugabsturz auf einer abgelegenen Insel. Die Bewohner*innen der Insel sind misstrauisch gegenüber dem Fremden und fragen sich, ob er ein Spion des mächtigen Imperiums ist. Pavil beginnt, sich in das Leben der Hafenstadt zu integrieren und lernt die lokalen Sitten und Bräuche kennen. Die Geschichte thematisiert Fragen von Identität, Gastfreundschaft und Vorurteilen und nutzt dabei Perrodeaus einzigartigen Zeichenstil und seine Farbenkunst, um eine tiefgründige Erzählung über Akzeptanz, Fremdheit und gesellschaftliche Normen zu schaffen.
„Fungirl“ von Elizabeth Pich:
Das unberechenbare Fungirl verbringt ihr Leben mit Masturbation, Pizza und alten Sitcoms und springt von einer Affäre zur nächsten. Ihr neuer Job bei einem Bestattungsunternehmen bringt absurdes Chaos. Zusammen mit ihrer Ex-Freundin Becky und Beckys Freund Peter erlebt sie skurrile, alkoholisierte Abenteuer. Trotz ihres vulgären Verhaltens ist Fungirl überraschend menschlich und charmant.
„Gannibal“ von Masaaki Ninomiya:
Der junge Polizist Daigo Agawa wird zusammen mit seiner Frau und Tochter in ein abgelegenes, verschneites Bergdorf versetzt. Obwohl die Dorfbewohner*innen anfangs freundlich erscheinen, wird Daigo nach dem Tod einer älteren Bewohnerin misstrauisch und beginnt, an der wahren Natur der Dorfgemeinschaft zu zweifeln. Die Geschichte entfaltet sich zu einem düsteren und atmosphärischen Horror-Drama, das die Spannung konstant hoch hält.
„Transit Visa“ von Masaaki Ninomiya:
Die Cousins Nicolas und Guy machen 1986 eine abenteuerliche Reise durch Osteuropa in einem alten Citroën Visa. Sie konfrontieren sich mit der Realität hinter dem Eisernen Vorhang, ihren eigenen Erinnerungen und erleben eine zunehmend düstere, aber humorvolle Reise. Die Novel kombiniert autobiografische Erlebnisse mit fantastischen Elementen und Selbstironie.
„Der Schleuser“ von Christophe Dabitch und Piero Macola:
„Der Schleuser“ folgt Paolo, dessen Vater, ein versierter Fischer in der Lagune von Venedig, seit Tagen verschwunden ist. Dieser Vater, der die Gewässer der Lagune wie kein anderer kennt, hat sein umfassendes Wissen an Paolo weitergegeben. Jetzt wird Paolo von gewalttätigen und skrupellosen Männern angesprochen, die seine Expertise für ihre illegalen Aktivitäten nutzen wollen. Das Buch entfaltet sich als spannender Thriller, in dem Paolo in eine Welt voller Gefahr und moralischer Konflikte eintaucht, während er versucht, seine Familie zu schützen und seinen eigenen Weg zu finden.
dortmund.de/comic
