Auf einen künstlerischen Gottesdienst können sich Freundinnen und Freunde der Dortmunder Oper und der Reinoldikirche am Ostenhellweg freuen. Dr. Daniel C. Schindler, Chefdramaturg der Oper Dortmund, ist am Sonntag, 12. Mai 2024, um 11.30 Uhr in St. Reinoldi zu Gast. Dort wird er die Kanzelrede im Gottesdienst zur Oper „LA MONTAGNE NOIRE“ von Jacques Fromental Halévy halten. Sopranistin Anna Sohn, der Bariton Mandla Mndebele und der Tenor Sergey Radchenko werden musikalische Ausschnitte aus der Oper präsentieren. Stadtkirchenpfarrerin Susanne Karmeier und Reinoldikantor Christian Drengk an der Orgel gestalten den Gottesdienst.
Zwischen Montenegro und dem osmanischen Reich tobt ein erbitterter Krieg. Nach siegreichem Kampf gegen die türkischen Feinde schwören sich die montenegrinischen Krieger Mirko und Aslar Blutsbrüderschaft, ewige Treue bis in den Tod. Als sich Mirko in die Türkin Yamina verliebt, verlässt er seine Familie, seine Verlobte, sein Land. Die Sache geht übel aus. Aslar will den „Verrat“ seines Bruders nicht hinnehmen. Am Ende sterben beide. Allerdings anders als man es sich später erzählt.
„Was ist Wahrheit?“ Eine sehr biblische Frage. Die Geschichte, die von der Komponistin Augusta Holmès 1895 mit „La Montagne Noire“ auf die Bühne gebracht wurde, wirft sie auch auf. Holmès Libretto orientiert sich an real überlieferten slawischen Heldenliedern. Einige besingen den serbischen Krieger Marko. Ein „Überläufer“ wie Mirko. Hier wie da werden die gescheiterten Helden zu Nationalheiligen. Am Ende der Oper glaubt das montenegrinische Volk, was es glauben will. – Was und wem glauben wir?
Was ist Wahrheit? Woran erkennt man sie? Gibt es eine, die für alle gilt? Wo führt sie hin bzw. wie wirkt sie sich aus? Oder anders gefragt: Wofür und für wen ist die Frage nach der Wahrheit relevant? Auszüge aus der Oper, biblische Sichtweisen und unser Suchen und Fragen gehen im Gottesdienst aufeinander zu. Und regen zu eigenen Antworten an.
129 Jahre nach der Uraufführung in Paris gibt es im Mai noch einmal die Gelegenheit, die farbprächtige, bildreiche und klanggewaltige Oper auf der Dortmunder Opernbühne zu sehen. Als Teil des diesjährigen Wagner-Kosmos V. Eingebettet in ein interdisziplinäres Symposion im Opernhaus wird so nochmals eine vertiefte Sicht auf das Werk möglich.
Mehr Infos dazu unter www.theaterdo.de.
Dr. Daniel C. Schindler (Chefdramturg Oper Dortmund) Kanzelrede
Anna Sohn (Sopran) als Hélén, Mandla Mndebele (Bariton) als Aslar, Sergey Radchenko (Tenor) als Mirko, Tatjana Prushinskaya (Klavier)
Susanne Karmeier (Pfarrerin an St. Reinoldi), Liturgie
Christian Drengk (Kantor an St. Reinoldi), Orgel
Letzte Vorstellung im Opernhaus Dortmund: Freitag, 10. Mai 2024, 19.30 Uhr