Die Dortmunder*innen haben einen neuen Oberbürgermeister gewählt: Thomas Westphal hat mit 51,97 Prozent der Stimmen die Stichwahl gewonnen. Am Sonntag, 27. September, waren alle wahlberechtigten Dortmunder*innen aufgerufen, ihre Stimme abzugeben.
Der Kandidat der SPD setzte sich mit 51,97 Prozent (75.755 Stimmen) in einer Stichwahl gegen seinen Kontrahenten Dr. Andreas Hollstein durch. Der Kandidat der CDU erhielt mit 70.005 Stimmen 48,03 Prozent. Die Wahlbeteiligung lag bei 32,61 Prozent. Am Abend, um circa 19:00 Uhr, stand das finale Ergebnis fest. 54 Prozent der Wähler*innen gaben ihre Stimme per Briefwahl ab.
Besonderer Dank an OB Sierau
Thomas Westphal bedankte sich bei allen, die in den vergangen Wochen „diesen beherzten Wahlkampf organsiert und geführt haben“. Man habe in den letzten Tagen nie daran gezweifelt, dass Fairness, Sicherheitsorientierung und letztendlich auch Verlässlichkeit in dieser Stadt gefragt sind. „Wir haben immer gesagt, es geht um die Menschen in Dortmund und die Zukunft dieser Stadt.“ Entsprechend werde man in den kommenden Tagen und Wochen mit den infrage kommenden Beteiligten im Rat sprechen, um Handlungsoptionen für ein lebenswertes Dortmund zu entwickeln. „Denn unser Ziel ist es ja nicht nicht einfach gewesen, diesen neuen Oberbürgermeister zu stellen, sondern eine stabile Mehrheit für diese Stadt zu organisieren“, stellte Westphal klar. Dafür habe man im Vorfeld ein 9-Punkte-Programm vorgelegt.
Ein besonderer Dank galt auch Oberbürgermeister Ullrich Sierau. Dafür, was Sierau in den vergangenen elf Jahren für die Stadt geleistet habe, könne man ihm gar nicht oft genug und klar genug danken, richtete Westphal seine Worte an Sierau. „Ein Erfolg, der daraus resultiert, dass du einfach bei den Menschen bist.“
Erste Themen auf der Agenda
Westphal nannte die Punkte, die in den ersten 100 Tagen richtig eingestielt werden müssten, um auf langer Strecke zum Erfolg zu führen: „So sind Wohnen, Verkehr, Mobilität und Bildung für die Kinder die allerersten Dinge, die wir anpacken werden.“ Dabei dürfe man aber „auch Corona nicht vergessen, denn die Folgen werden uns weiter begleiten.“ Entsprechend werde man diesbezüglich die Strukturen und Konzepte neu überprüfen und gegebenenfalls anpassen. Westphal verwies in diesem Zusammenhang auf die außergewöhnliche Stärke der Verwaltung, die gerade in Corona-Zeiten zeigt, was in ihr steckt.
In Richtung der rund 10.000 Mitarbeiter*innen der Verwaltung, deren Chef Westphal ab dem 1. November 2020 sein wird, sagte er, man werde einen Oberbürgermeister erleben, der teamorientiert sei und zusammen mit den Menschen in der Verwaltung dieser Stadt dienen wolle. „Ich weiß, dass diese Verwaltung hochleistungsfähig ist, sie hat in Corona-Zeiten bereits gezeigt, was in ihr steckt.“
Westphal richtete auch direkt Grüße an die Kolleg*innen der Stadtverwaltung: „Ich freue mich, dass ich Oberbürgermeister dieser Stadt sein darf und auf die gemeinsame Arbeit und die Themen, die wir gemeinsam anpacken werden.“
Fairer Verlierer
Als fairer Verlierer der Wahl zeigte sich Dr. Andreas Hollstein, der Westphal kurz vor Bekanntwerden des Gesamtergebnisses seinen Glückwunsch aussprach. Aufgrund des knappen Ergebnisses fühle er sich wie ein Fußballer, „der knapp im Elfmeterschießen verliert“. So sei ihm Dortmund ans Herz gewachsen, und trotz der Niederlage wünsche er sich, „dass in Dortmund künftig neue Wege gegangen werden, in den Bereichen Radverkehr, Klima oder der Wohnungslosigkeit.“ Hollstein weiter: „Ich wünsche den Bürger*innen in dieser wundervollen Stadt alles Gute, es wäre mir eine große Ehre gewesen, hier Oberbürgermeister zu sein.“ Von Anfang an habe er gewusst, welches Risiko er eingehe, und trotz des „verlorenen Herzschlagfinales“ habe er sein „Engagement nicht bereut.“