Eigentlich, glaubt Oberbürgermeister Thomas Westphal, sei Juventus Turin 1997 ein für den BVB „unschlagbarer Gegner“ gewesen. Doch wider Erwarten erklangen an jenem Maiabend die Autohupen der feiernden Dortmunder Fans. „So ähnlich stellen wir uns das jetzt auch vor“, gibt Westphal sich optimistisch. Und eben weil die Stadt optimistisch an die Sache herangeht und natürlich, um für alle Eventualitäten gerüstet zu sein, ist für den 2. Juni ein Autokorso durch die Dortmunder Innenstadt geplant – gesetzt den Fall, dass der BVB am Vorabend das Finale gegen Real Madrid für sich entscheiden wird. Das Finale selbst ist in Dortmund an gleich drei Public Viewing Points zu sehen, auf dem Festplatz Fredenbaum und dem Hansaplatz kostenlos.
Für diese beiden Veranstaltungen zeichnet der Schaustellerverein Rote Erde verantwortlich, der an der Eberstraße bis zu 20.000 Fans erwartet. 95 Quadratmeter soll dort die Leinwand messen, über die das Spiel verfolgt werden kann. Los geht es aber bereits um 16 Uhr mit einem Musikprogramm. Das Parken ist an der Eberstraße ab 12 Uhr am 1. Juni nicht erlaubt.
Am Hansaplatz ist das ohnehin kein Thema. Hier plant der Schaustellerverein laut seinem Vorsitzenden Patrick Arens ein „DJ- und Moderationsprogramm“ und um 19 Uhr startet – im Anschluss an den Wochenmarkt – das Public Viewing auf der 53 Quadratmeter großen Leinwand. Glasflaschen sind sowohl hier als auch am Fredenbaum verboten.
Kostenpflichtiges Public Viewing in den Westfalenhallen
Wer wettertechnisch auf der sicheren Seite sein möchte, kann ab morgen, dem 15. Mai, um 10 Uhr unter westfalenhallen.de ein Ticket für das Public Viewing in den Westfalenhallen kaufen, jeweils für Halle 3 oder 4, die beide über den Eingang Nord erreichbar sind. Ein Ticket kostet 9,09 € und muss gegebenenfalls um ein ebenfalls online erhältliches Parkticket ergänzt werden. Zum Rahmenprogramm gehören auch hier DJ-Sets und Live-Musik. Einlass ist ab ungefähr 18 Uhr, aber „für diejenigen, die vorher kommen, bespielen wir auch den Vorplatz“, verspricht Westfalenhallen-Geschäftsführerin Sabine Loos.
An- und Abreise zum Public Viewing
Alle drei Public-Viewing-Standorte sind an das Stadtbahnnetz angebunden. Eine Herausforderung für DSW21 besteht darin, dass am 1. Juni parallel das Kultur-Festival „Extraschicht“ sowie auf dem Friedensplatz ein großes Bier-Fest stattfinden werden – es wird also phasenweise voll werden.
Am Finaltag (1. Juni) werden alle Stadtbahnlinien von DSW21 länger unterwegs sein und die Fahrgäste mindestens bis 1 Uhr nachts ab Stadtmitte in die Außenbezirke bringen. Die U45 wird bis nach 1 Uhr in der Nacht die U41 bis „Fredenbaum“ beziehungsweise ab „Fredenbaum“ verstärken. Auf den Linien U45/U46 wird DSW21 ab 18 Uhr im regulären 10- bzw. 15-Minuten-Takt durchgängig Zwei-Wagen-Züge einsetzen.
Wichtig für alle Fußballfans, die zu einem der Public-Viewing-Events fahren möchten: Die Stadtbahnen der U43 fahren aus Richtung Dorstfeld / Stadtmitte kommend aufgrund von Bauarbeiten nur bis Wambel / Pothecke. Ab der Haltestelle „Rüschebrinkstraße“ setzt DSW21 bis Wickede sowie in Gegenrichtung Busse ein.
Autokorso vom Borsigplatz bis zum U
„Wir sind uns sicher, dass der Jubel bis nach Wembley zu hören sein wird“, sollte der BVB das Finale gewinnen, so Jennifer Rickers von der Stadt. Sie kündigt einen Autokorso an, der im Falle eines Sieges für den BVB am 2. Juni um 16.09 Uhr am Borsigplatz starten soll. „Hier wird auch alles in ein schwarzgelbes Farbenmeer getaucht sein“, verspricht Rickers. Anschließend geht es über die Weißenburger Straße, den Schwanenwall und den Königswall bis zum U, das man um 20.09 Uhr erreichen will. Ein Programm soll es dort allerdings nicht mehr geben.
Der Fahrzeug-Konvoi besteht aus dem rund zehn Meter langen Mannschafts-Truck, einem Begleitfahrzeug für Medienvertreter:innen und einigen weiteren Fahrzeugen. Die Spitze bildet die Polizei, als „Besenwagen“ fungieren Kehrmaschinen der EDG und Einsatzfahrzeuge des Tiefbauamts. Weitere Sicherheitskräfte sind im Einsatz. Auf dem Borsigplatz und entlang der Strecke herrscht aus Sicherheitsgründen ein Mitführungs- und Verkaufsverbot für Glasflaschen.
Die Kapazität auf dem Borsigplatz ist aus Sicherheitsgründen begrenzt, die Auslastung wird streng kontrolliert. Zur Entlastung und Entfluchtung werden Flächen eingerichtet. Wer den Korso-Start am Borsigplatz erleben will, sollte sich dort also frühzeitig einen Platz sichern.
Halteverbote entlang der Korso-Strecke
Für den Korso wird die Stadt Dortmund Halteverbote und Sperrungen einrichten. Haltverbote entlang der Korso-Strecke gelten ab Sonntag, 2. Juni, 1 Uhr. Der Borsigplatz wird bereits ab 7 Uhr für den fließenden Verkehr gesperrt. Ab Samstag, 1. Juni, 6 Uhr werden die Stellflächen für die Übertragungswagen der Fernsehsender mit einem Halteverbot gekennzeichnet. Die Verkehrsüberwachung des Ordnungsamtes bittet darum, die Halteverbote zu beachten, da ansonsten abgeschleppt wird.
Öffentlicher Nahverkehr am Korso-Sonntag
Kehrt der BVB am Sonntag mit dem Henkelpott aus London zurück, will DSW21 auf den Linien U41, U42, U43 und U47 ganztägig Zwei-Wagen-Züge einsetzen und so die Fahrgast-Kapazität für den Korso maximal erhöhen. Die U44 wird wegen der Sperrung der Korso-Strecke im Bereich Borsigplatz nur bis „Geschwister-Scholl-Straße“ fahren.
Do’s und Dont’s an der Korso-Strecke
Die Sicherheitskräfte bitten darum,
- Kleinkinder und Kinder in Kinderwagen der Enge in der erwartbar großen Menschenmenge nicht auszusetzen,
- keine Haustiere mitzubringen,
- die Halteverbote entlang der Strecke zu beachten,
- keine Glasflaschen und Pyrotechnik und möglichst keine Rucksäcke oder größeren Taschen mitzuführen
- Anwohner:innen entlang der Strecke, vor allem rund um den Borsigplatz, sollten ihre Fahrzeuge am Sonntag an einen anderen Ort bringen, um sie vor Beschädigungen zu schützen.
Das „geübte System“ Polizei
Auch Polizeipräsident Gregor Lange wünscht sich „ein friedliches, fröhliches Fest mit einer internationalen Atmosphäre“. Daher werde die Polizei „an allen neuralgischen Punkten mit mehreren Hundertschaften im Einsatz sein“. Hinzu komme „verdeckte Präsenz“, um bei Störungen zügig eingreifen zu können. Auch potenzielle Terrorgefahr habe man im Blick: „Wir sind durchaus auf alle Szenarien eingestellt.“ Vor allem aber gelte es am Finalwochenende, angemessen „mit Menschenmassen umzugehen“. Dennoch gibt sich der Polizeipräsident gelassen angesichts der erwarteten rund 300.000 Fans: „Wir gehen davon aus, dass wir ein geübtes System sind.“
Fahrt zum Airport Dortmund lohnt sich nicht
Die Mannschaft wird am Nachmittag am Airport Dortmund aus London zurückerwartet. Die Spieler sollen am Flughafen für Fans definitiv nicht zu sehen sein. Die Sicherheitsbehörden raten deshalb davon ab, sich dorthin zu begeben.
Am Hauptbahnhof wird es voll
Reisende, die am Wochenende 1./2. Juni mit dem Zug unterwegs sind, müssen mit vollen Zügen und Bahnhöfen rechnen. Das betrifft insbesondere Fußballfans, die über den Dortmunder Hauptbahnhof anreisen. Auch an den anderen Bahnhöfen und Haltepunkten im Dortmunder Stadtgebiet kann es aufgrund des erhöhten Reiseaufkommens zu Beeinträchtigungen kommen. Nach Ende der Fußballübertragung kann es zu längeren Wartezeiten an den Bahnhöfen und vor dem Hauptbahnhof in Dortmund kommen.