„Das große Überthema ist das Thema Identität“, sagt Victoria Jung über das diesjährige F2 Fotofestival. Gemeinsam mit ihren Kommiliton*innen von der FH im Studiengang Fotografie stellte sie ihre Arbeiten im Juni im Superraum in der Brückstraße aus.
Von Österreich bis New Orleans: Anna Roters und Victoria Jung
Interpretiert haben die Studierenden das Thema jedoch vollkommen unterschiedlich. So wurden die Gäste von einer Reihe von Anna Roters begrüßt, die sich dem österreichischen Perchtenlauf widmet, im Rahmen dessen Jungen und Männer zu Neujahr dämonenhafte Rollen einnehmen, um die Dämonen des vergangenen Jahres zu vertreiben. Jung selbst hingegen widmete sich mit ihrer Arbeit den „Queerdos“ in New Orleans. Der Begriff betrachtet zum einen das „Queer-Sein“, „also zum Beispiel Transpersonen oder gleichgeschlechtliche Liebe“, so Jung. Zum anderen bedient er sich des Adjektivs „weird“. Auf diese Weise bildet die Bezeichnung „eine Form der Selbstermächtigung, sich als etwas Seltsames selbst zu bezeichnen“. Für Jung ist dies etwas, „das im Wechsel mit der eigenen Identität steht und der, wie man wahrgenommen wird“.
Territorien, Georgien und die eigene Identität: Jasper Bastian, Hamon Nasiri Honarvar, Anna Shapiro und Eugen Herber
Während seine Mitstudentinnen einen eher „journalistischen Blick“ einnehmen, um mit Jungs Worten zu sprechen, nähert sich Jasper Bastian dem Thema eher über „künstlerische Fotografie“. Dabei geht es „um Territorien und Grenzen und wie die gemacht sind“, immer jedoch aus der Abstraktion heraus. Auch Hamon Nasiri Honarvar schaut eher mit aus den Augen des Künstlers, wenn er „die Bedeutung der Farbe Blau für seine eigene Identität untersucht“, wie es in der Ausstellungsankündigung heißt. Anna Shapiro und Eugen Herber hingegen „dokumentieren Zukunftsfragen einer postsowjetischen Generation in Georgien“.