Um dieser Tage an einigen vermeintlichen Gewissheiten zu zweifeln, muss man kein Amerikaner sein. Ob Bürgerrechte, ob demokratische Gepflogenheiten: So manche Akteure hier wie dort haben mittlerweile offenbar ihre ganz eigenen Pläne.
Genau vor diesem Hintergrund sahen sich die Mitglieder des Dortmunder Chors „Young Voices“ in der Pflicht, ein eigenes Signal zu setzen, denn wie mit unseren Grundrechten verfahren wird, geht uns letztlich fraglos alle an.
Am 22. Februar – also nicht zufällig am Tag vor der Bundestagswahl – fanden sich das Ensemble und einige befreundete Stimmen auf dem Westenhellweg ein und zog anschließend über Thier-Galerie, Hansaplatz und den Alten Markt bis zum Brunnen an der Kleppingstraße. Das gesungene Statement pro Demokratie und gegen faschistische Tendenzen war laut und vernehmlich.
Verbale Unterstützung gab es nicht zuletzt von den „Omas gegen rechts“, die auf der Hansastraße mit einem Infostand präsent waren. Abschätzige Bemerkungen von Passanten hingegen blieben erfreulicherweise eine absolute Ausnahme – doch auch die gab es.
Auch wenn der Platz der „Young Voices“ in allererster Linie weiterhin auf den Konzertbühnen bzw. im Proberaum zu finden ist, soll das gemeinsame bürgerschaftliche Engagement aus Sicht der Sänger:innen nach Möglichkeit keine Eintagsfliege bleiben.Hier geht’s schließlich um etwas, das uns alle angeht.