Die nur eingeschränkt nutzbare Franz-Schlüter-Brücke am Nordrand des Dortmunder Hafens war über Jahre ein Nadelöhr und eine Belastung für Anwohner der Umgebung. Nun ist mit der Sanierung begonnen worden, nach deren Ende hier auch Lkw mit über 30 t Gesamtgewicht die Emscher werden queren dürfen.
Neben der Verstärkung der Brücke mit Spannstahl will man Geländer und Brückenlager sowie die Fahrbahn erneuern. In der Summe aller Arbeiten rechnet die Stadt mit einer Bauzeit von einem kompletten Jahr; über den gesamten Zeitraum muss die Straße komplett gesperrt bleiben. Eine Umleitung führt über Franziusstraße, Deusener Straße und Lindberghstraße.
Für Reiner Schramowski, 1. Vorsitzender der Deusener Siedlergemeinschaft, lässt sich die neue Entwicklung eindeutig unter „besser spät als nie“ verbuchen – schließlich besteht die entsprechende Planung schon seit rund zehn Jahren. An der bisherigen Abwicklung aber äußert er klare Kritik.
Denn vom Baubeginn am 9. Februar erfuhren selbst örtliche Lokalpolitiker offenbar erst wenige Tage zuvor und quasi durch Zufall. Den Fraktionen der Huckarder Bezirksvertretung war es im Vorfeld daher nicht möglich, eigene Vorschläge einzubringen und die Beeinträchtigung der Bürger durch Baustelle und Umleitung ggf. zu reduzieren. Nach der Vorstellung sowohl von Reiner Schramowski als auch seiner Siedlergemeinschafts-Kollegin, der Huckarder CDU-Fraktionssprecherin Claudia Brückel, wäre etwa eine Ampelanlage an der Ecke Deusener Straße/Franziusstraße eine sehr sinnvolle Maßnahme, um einen Gefahrenpunkt zu entschärfen.
Die städtische Pressestelle bedauerte die entstandenen Verzögerungen in der Kommunikation. Insgesamt aber ordnet die Stadt die aktuelle Maßnahme als einen weiteren Puzzlestein des „Verkehrskonzepts Hafen“ ein. Hier allerdings widerspricht Reiner Schramowski am vehementesten: „Vor allem hat man über Jahre dafür gesorgt, dass immer mehr Verkehr über unsere Straßen fließt. Bald kommt noch das ICE-Werk hinzu, und 2027 die Besucher der IGA. Von Verkehrskonzepten fehlt in der Hinsicht doch jede Spur.“