Türkspor Dortmund gehört zwar durchaus in die Reihe der Clubs, die sich – gefördert von einem engagierten und fraglos auch finanzkräftigen Vorsitzenden – nach ambitionierteren sportlichen Zielen strecken. Gleichzeitig aber stellt der neue sportliche Leiter Emre Konya klar, man wolle den Strukturen Zeit geben zu wachsen. „Denn was hilft’s“, fragt er, „wenn ich als Club durch die Ligen marschiere, aber noch keine Leute habe, die das orchestrieren können?“
Nachhaltigkeit ist also Trumpf am Mendesportplatz, und dabei spielt die Nachwuchsförderung naturgemäß eine wichtige Rolle. Im nächsten Sommer etwa sollen die derzeit noch fehlenden Jugendteams installiert werden. Trainingsqualität, eine vernünftige Ausstattung sowie die sportlichen Perspektiven hätten, betonen Konya und Jugendleiter Ömer Kaya unisono, schon im vergangenen Jahr große Anziehungskraft auf die Jugendlichen der Umgebung ausgeübt und viel Interesse geweckt: Diesen Schwung möchte man gerne mitnehmen und verstärken. Die Politik der „ruhigen Hand“, stellt Konya klar, gelte auch für die erste Mannschaft: „Wenn wir in dieser Saison aufsteigen, freuen wir uns, aber ein weiteres Jahr Verbandsliga wäre für uns auch keine Tragödie. Klappen soll es mit der Oberliga dann spätestens nächstes Jahr.“
Wobei sich die Chancen auf die Überholspur inzwischen wieder verbessert haben, hat der „Fall Ayala Cardoniz“ doch vor einger Zeit eine neue, unerwartete Wendung genommen. Hatte Türkspors südamerikanischer Top-Stürmer seinem Heimatclub zum Verdruss der Dortmunder neulich noch mitgeteilt, aus Brasilien nicht nach Hause zurückkehren zu wollen, hat sich das Blatt mittlerweile offenbar schon wieder gewendet. Am Mendesportplatz steht Cardoniz wegen seiner fußballerischen Qualitäten nach wie vor hoch im Kurs – andererseits ziehen sich spontane Kursänderungen und Kapriolen wie ein roter Faden durch die Karriere des Torjägers, so dass Emre Konya betont: „Nach der Saison werden wir uns sicherlich zusammensetzen und eine grundsätzliche, längerfristige Entscheidung einfordern.“ Auch dies im Sinne einer nachhaltigen Weiterentwicklung des Clubs.