Ab Montag, 26. August, werden im Stadtgebiet wieder besondere Fahrzeuge mit Kameras unterwegs sein. Sie erfassen den Straßenraum und sammeln so die Datengrundlage für Dortmunds digitalen Zwilling.
In Kooperation mit dem Geonetzwerk.metropoleRuhr lässt die Stadt ab kommenden Montag für rund vier Wochen das Dortmunder Stadtgebiet befahren. Die Firma Cyclomedia erfasst mit Aufnahmefahrzeugen, die mit Kameras und Laserscannern ausgestattet sind, in hochauflösenden, georeferenzierten und dreidimensionalen 360°-Panoramabildern den gesamten Straßenraum Dortmunds von rund 2.000 Kilometern Länge digital. Mit diesen Bildern ergeben sich viele neue Anwendungsmöglichkeiten, die die Arbeit der Verwaltung erleichtern und noch effizienter machen können.
Dortmund auf dem Weg zur Smart City
Angedockt an den Smart City-Grundgedanken – „Dortmund wird einfacher“ – bietet der digitale Zwilling mit seiner detailgetreuen Abbildung der Realität viele Möglichkeiten. So kann man genaue Messungen vornehmen und Werte ablesen. Einen neuen Planungsentwurf für ein Gebäude etwa kann man mit allen Daten einpflegen und sich dann aus jeder Perspektive ansehen. Damit bekommt man einen konkreten Eindruck davon, wie der Entwurf in seiner Umgebung wirken würde.
Digitaler Zwilling spart Zeit und Kosten
Für die Mitarbeiter*innen der Stadtverwaltung bedeutet dies, dass Arbeitsprozesse schneller und kostengünstiger erledigt werden können. Zahlreiche Außentermine können entfallen und im „digitalen Zwilling“ erledigt werden. Die Nutzung der Bilder spart der Stadtverwaltung somit Kosten ein und verkürzt Prozesslaufzeiten. Die Daten können alle Ämter der Verwaltung nutzen. Sowohl die Einsatzplanung von Sicherheits- und Hilfskräften, die Planung neuer Straßen oder Radwege oder die Beurteilung von Situationen im Brandfall können mit dem digitalen Zwilling erleichtert werden.
Die Daten bleiben geschützt
Aus datenschutzrechtlichen Gründen werden Gesichter und KFZ-Kennzeichen bereits während des Aufnahmeprozesses der Bilder unkenntlich gemacht und die Daten stehen nur zur verwaltungsinternen Nutzung zur Verfügung.
Effiziente Kooperation über die Stadtgrenzen hinaus
Das gemeinsame Vorgehen der Kooperationspartner*innen ermöglicht eine zentrale Vergabe und Softwarebeschaffung sowie einheitliche Datenstrukturen. Das spart Aufwand und Kosten und es schafft eine verlässliche Datengrundlage auf der Basis einheitlicher Standards für die Verwaltungen in der Region.
Im Geonetzwerk.metropoleRuhr kooperieren seit 2013 die Städte und Kreise der Metropole Ruhr sowie der Regionalverband Ruhr (RVR), um Geoinformationen zu „veredeln“, regional einheitlich bereitzustellen und in smarten Anwendungen zu veröffentlichen. So sind z.B. Bebauungspläne aller Gemeinden der Metropole Ruhr mit einem Klick abrufbar. Eine aufwendige Suche auf 53 unterschiedlichen kommunalen Internetseiten ist nicht mehr nötig.
Durch die Kooperation und die gemeinsame Befahrung der Ruhrgebietskommunen liegen die Kosten der Befahrung deutlich unter den Summen, die die Kommunen sonst jede für sich zu tragen hätten. Diese Befahrungen finden regelmäßig statt, um mit neuen 360°-Panoramabildern die Datengrundlagen stets möglichst aktuell zu halten.