Es war bereits angekündigt, nun steht der genaue Start fest:
Ab Montag, den 22.03.2021 (bei trockenem Wetter), starten die beiden Messfahrzeuge auf den Straßen Dortmunds, um ein genaues Bild über den Zustand der Straßen, Fuß- und Radwege zu bekommen.
„Dies möchten wir zum Anlass nehmen, nochmal genau über das Projekt zu informieren, damit die Menschen sich nicht verunsichert fühlen, wenn die Fahrzeuge, ausgerüstet mit der mobilen Technik, an ihnen vorbei fahren“, so Sylvia Uehlendahl, die Leiterin des Tiefbauamtes.
Hier kommen Antworten auf die wichtigsten Fragen:
Was passiert da eigentlich?
Bei der Befahrung der Messfahrzeuge werden die Straßenbestands-daten und der Zustand des gesamten Dortmunder Straßennetzes aufgenommen. „2016 gab es dazu bereits ein erfolgreiches Pilotprojekt für die Straßen im Stadtbezirk Hombruch“, sagt Ralf Zeiler, „Bereichsleiter Betrieb“ im Tiefbauamt. „Nun wird das Projekt für das gesamte Stadtgebiet durchgeführt. Die Messfahrzeuge sind mit spezieller Technik – wie Stereobildkameras und
Laserscanner – ausgestattet.“ Mit deren Hilfe werden bei der Befahrung sämtliche Straßenflächen (Fahrbahn in beiden Fahrtrichtungen, Geh- und Radwege, aber auch Sinkkästen, Verkehrszeichen, Bäume und Beleuchtung) digital erfasst. Speziell auf die Straßenoberfläche gerichtete hochauflösende Messkameras dienen der Ermittlung von Oberflächenschäden.
Warum werden solche Daten aufgenommen?
Bisher erfolgte die Zustandserfassung alle fünf Jahre im Rahmen von Begehungen der sogenannten Verkehrssicherheitskontrolleur*innen des Tiefbauamtes durch eine visuelle Erfassung und Einordnung anhand eines Kriterienkatalogs. So entstanden Angaben zu den rund 19.000 begangenen Streckenabschnitten, die im Anschluss in eine Datenbank übertragen werden mussten. Die Beurteilung war – trotz der Kriterien – eher subjektiv und
durch die Nacherfassung auch fehleranfällig.
„Durch die neue Art der Erfassung und Bewertung dieser wichtigen Infrastrukturdaten wird ein sogenannter „digitaler Zwilling“ erstellt“, berichtet Ralf Zeiler. Die Daten dienen dem Aufbau eines Straßen- und Schilderkatasters und einem daraus zu entwickelnden Erhaltungskonzeptes.
Wie lange dauert die Erfassung?
Die Erfassung durch die beiden Messfahrzeuge erfolgt durch den Technologieanbieter „eagle eye technologies“ und ist wetterabhängig. Nur bei trockenem Wetter können die erforderlichen Aufnahmen gemacht werden. Ein Fahrzeug nimmt dabei die visuell bildbasierte, ein Fahrzeug die messtechnische Erfassung vor. Die Aufnahmen selbst dauern dann nur wenige Wochen. Die Aufbereitung, Bewertung und Dokumentation der Daten und Bilder in Zusammenarbeit mit dem Ingenieurbüro Lehmann + Partner GmbH soll dann
bis Ende des Jahres abgeschlossen werden.
Gibt es Beeinträchtigungen durch die Messfahrzeuge?
Die Messdaten können im laufenden Verkehr während der Befahrung erfasst werden. Die Befahrung wird dennoch möglichst zu verkehrsarmen Zeiten erfolgen.
Werden auch andere, womöglich persönliche Daten bei der Befahrung aufgenommen?
Die durch die Technik erfassten Daten dienen ausschließlich der Ermittlung des Straßenzustandes. Die gewonnen Bilder werden also nur für dienstliche Zwecke erhoben und ausgewertet. „Schon bei der Erfassung wird darauf geachtet, möglichst wenige persönliche Bilddaten zu erfassen – daher auch die Befahrung zu verkehrsarmen Zeiten. Eine Zuordnung persönlicher Daten zu den erfassten Bilddaten soll in keinem Fall möglich sein“, erläutert Ralf Zeiler. Vor der Übertragung in die städtische IT werden zudem sämtliche personenbezogenen Daten anonymisiert bzw. unkenntlich gemacht. Das von den
beteiligten Auftragnehmern erstellte Datenmaterial muss nach Vertragserfüllung sofort und unwiderruflich gelöscht werden.
Fazit
„Wir sind bestrebt, mit den beiden Auftragnehmern zusammen möglichst viele Fachdaten von unserer Infrastruktur zu erfassen. Gleichzeitig legen wir natürlich großen Wert auf eine sehr gute Datenqualität“, so Sylvia Uehlendahl. „Nur so können wir die Ergebnisse später vielseitig und sinnvoll verwenden. Und dadurch wird die Grundlage geschaffen, die Straßeninfrastruktur zukünftig gezielter zu verwalten, zu unterhalten und systematisch und effizient zu sanieren.“