ABER ICH LEBE. Den Holocaust erinnern
6. Mai bis zum 27. August
schauraum: comic + cartoon, Max-von-der-Grün-Platz 7, 44137 Dortmund
Eintritt frei
„ABER ICH LEBE – Den Holocaust erinnern“ ist der Titel der nächsten Ausstellung im schauraum: comic + cartoon. Vom 6. Mai bis zum 27. August ist sie am Max-von-der-Grün-Platz 7 zu sehen. Die Ausstellung eröffnet am Freitag, 5. Mai, 18 Uhr im Studio B der Stadt- und Landesbibliothek, der Eintritt ist frei.
Thema sind die Erinnerungen von vier Holocaust-Überlebenden. Im engen Dialog mit ihnen schufen die international bekannten Zeichner*innen Miriam Libicki (Kanada), Gilad Seliktar (Israel) und Barbara Yelin (Deutschland) eine grafische Rekonstruktion der Erzählungen. Durch diese Begegnungen entstanden Comics, die zeichnerisch den Fragen von Trauma, Erinnerung und Überleben nachgehen.
Emmie Arbel überlebte als kleines Mädchen die Konzentrationslager Ravensbrück und Bergen-Belsen. David Schaffer entkam dem Genozid in Transnistrien, weil er sich nicht an die Regeln hielt. Die Brüder Nico und Rolf Kamp, von ihren Eltern getrennt, wurden vom niederländischen Widerstand an 13 verschiedenen Orten vor ihren Mördern versteckt.
Nur wenige Überlebende des Holocaust sind heute noch am Leben. Damit kommt der Aufzeichnung ihrer Erinnerungen eine zentrale Bedeutung zu. Das vielschichtige Projekt „Aber ich lebe“, eine Zusammenarbeit von Überlebenden, Comic-Künstler*innen, Fachleuten für Holocaust- und Menschenrechtspädagogik, Historiker*innen sowie Bibliotheken und Archiven, stellt sich dieser Aufgabe auf ungewöhnliche Weise: Es lässt grafische Geschichten entstehen, für die es nahezu keine dokumentarischen Vorlagen gibt.
Die entstandene Anthologie „Aber ich lebe“, herausgegeben von Dr. Charlotte Schallié (Universität von Victoria, Kanada), und die Ausstellung im schauraum: comic + cartoon, kuratiert von Jakob Hoffmann, brechen Sehgewohnheiten und Bilder des Holocaust auf. Die Geschichten visualisieren unmittelbar und auf ergreifende Weise ein unfassbares Geschehen und schaffen gleichzeitig ein neues Erinnerungsarchiv für zukünftige Generationen. Das Medium Comic erweist sich dabei als starkes Mittel zur Rekonstruktion des visuell nicht Dokumentierten, als plausible, subjektive und möglichst wahrhaftige Erzählung jenseits der fotorealistischen Abbildung.
Anhand von Originalzeichnungen, Skizzen, Archivmaterial und Interviews mit Beteiligten beleuchtet die Ausstellung auch den Entstehungsprozess des Buches. Für die Ausstellung kooperieren schauraum: comic + cartoon, Stadtmuseum Erlangen und Comic-Salon Erlangen.
Begleitprogramm
Zur Ausstellung gehört ein umfangreiches Begleitprogramm aus Lesungen, Workshops, Vorträgen, Filmen und Gesprächen. Mehr unter: http://dortmund.de/comic
Einen Film „But I live“ über Holocaust-Überlebende Emmie Arbel und Zeichnerin Barbara Yelin gibt es unter http://www.youtube.com/watch?v=VEstGzxh51Y&t=547s
Öffnungszeiten
Di, Mi, Sa, So: 11 bis 18 Uhr
Do, Fr: 11 bis 20 Uhr
Montag geschlossen