Der erste Teil der Kommunalwahlen liegt hinter uns und dürfte manche Erwartungen mehr, manche weniger bestätigt haben. Eine Zahl allerdings fällt beim genaueren Hinsehen ins Auge: Die Gesamtanzahl der Ratssitze nämlich erhöht sich nach der aktuellen Wahl signifikant – genauer gesagt von zuletzt 90 auf jetzt 104. Warum das so ist, dürfte längst nicht allen Bürger*innen geläufig sein, eine Wahlrechtsänderung o. ä. liegt dem ganzen nämlich keineswegs zu Grunde.
as entscheidende Stichwort – von Bundesebene hinlänglich bekannt – lautet stattdessen „Überhangmandate“ und soll dem kontroversen Ruf zum Trotz für eine gerechte Sitzverteilung sorgen: Wie der Bundestag setzt sich nämlich auch der Rat der Stadt zur Hälfte aus Direktmandaten zusammen, und aktuell kommt es nicht selten vor, dass ein Wahlkreis bereits mit einem Stimmanteil von um die 30 % an einen siegreichen Kandidaten fällt. Folge: Manche Gruppierung / Partei gewinnt bereits mehr Direktmandate als ihr insgesamt an Sitzen zustehen würde. Und dieses Ungleichgewicht ist schwerlich anders aus der Welt zu schaffen, als auch der Konkurrenz anteilsmäßig einen entsprechenden „Nachschlag“ zu servieren bzw. den sog. Proporz wiederherzustellen.
Konkret haben im Dortmunder Falle sechs Überhangmandate bei einer Partei zur Folge gehabt, dass die anderen Parteien/Wählervereinigungen zur Wiederherstellung des sich aus dem Wahlergebnis ergebenden Verhältnisses zusammen 16 Ausgleichsmandate erhalten haben.
Und festzuhalten bleibt: Beschwerden über dieses Prozedere gab es von keiner Seite. Wie das womöglich mitunter der Fall ist, wenn alle Beteiligten wissen, dass sie gemeinsam auf dem gleichen Ast sitzen.

















