Gestern, am 05.Juni 2024, fand erfolgreich der erste Green Hair Day im St. Johannes Hospital statt. Patient:innen, Mitarbeitende, Angehörige und Vertreter:innen der Selbsthilfegruppen zogen grüne Perücken auf, ließen sich grüne Strähnen einclipsen oder mit grüner Kreide ins Haar zeichnen, denn alle wollten eins zeigen: eine Krebsdiagnose bedeutet nicht das Todesurteil, sondern birgt in den allermeisten Fällen eine gute Behandlung, mit der ein weiteres Leben möglich ist.
Jedes Jahr erhalten in Deutschland mehr als 500.000 Menschen die Diagnose Krebs. Und diese Diagnose löst bei den Betroffenen oftmals unmittelbar Schockgefühle, Ängste und auch ein Gefühl der existenziellen Bedrohung aus. Das St. Johannes Hospital möchten nun zukünftig am 05.Juni jeden Jahres ein Zeichen der Hoffnung setzten und sich mit allen an Krebs erkrankten Patientinnen und Patienten am GREEN HAIR DAY solidarisch zeigen.
„Viele Menschen sagen im Gespräch mit Ärzten oder begleitenden Therapeuten: Mein erster Gedanke war: Ist das mein Todesurteil?“, bestätigte Gisela Schwesig, Landesvorsitzende Frauenselbsthilfe Krebs NRW e. V. und Betroffene, die die Aktion des Krankenhauses gestern unterstützte. Dass Krebs heutzutage jedoch oftmals eine gut behandelbare Erkrankung ist, wird in Medienberichten zu selten dargestellt: „es wird eher von traurigen Schicksale berichtet, vor allem bei Prominenten, denen keine Heilung widerfahren ist. Realität ist, dass wir die meisten Patientinnen und Patienten mit guten Erfolgen zurück in ein normales Leben bringen“, bestätigte auch Chefarzt der Frauenklinik im JoHo, Priv.-Doz. Dr. Georg Kunz. Die Mehrheit der Patient:innen hat eine gute und lange Überlebenschance. „Eine Krebserkrankung bedeutet nicht das Ende des Lebens und dennoch, das Thema „Tod durch Krebs“ ist in der allgemeinen Wahrnehmung verfestigt“, das sieht auch Sr. Kerstin Pewny-Angelakis, Breast Care Nurse im JoHo, in Ihrer täglichen Arbeit im Brustzentrum JoHo bestätigt.
Solidarität und für Hoffnung
Die Idee der Aktion ist, „wenn alle Menschen, die von einer Krebsdiagnose betroffen waren, diese behandelt und überwunden haben und wieder im Leben stehen, öffentlich sichtbar wären, würden viele Personen zu erkennen sein. Diesen Patient:innen möchten wir ein Zeichen setzen“, sagt Ursula Weber, Psychoonkologin im JoHo, die eine der Initiatorinnen des Green Hair Days ist und ihre Kolleginnen und Kollegen sofort von der Idee und Umsetzung der Aktion überzeugte. „Gestern haben wir diesen Tag erfolgreich in die Öffentlichkeit getragen, ein erster Aufschlag, den wir nun von Jahr zu Jahr weiter ausbreiten werden. Aus Solidarität zu den Patient:innen und gegen die Todesangst, Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit“, so Weber. Patient:innen und Mitarbeitende ließen sich gestern eine Haarsträhne grün färben, als Clip einsetzen oder trugen eine grüne Perücke für ein Foto ausleihen und zeigten damit ihre Unterstützung. Krebs soll weder schön geredet noch die Bedrohung negiert werden. Aber es soll ein Zeichen gesetzet werden, das sichtbar macht: Es gibt ein Leben mit und nach dem Krebs!
Ausstellung Green Hair Day
Im JoHo finden seit vielen Jahren Kunstausstellungen hiesiger Künstler statt. Eine Auswahl der dem Haus verbundenen Künstler:innen interpretierte anlässlich dieser Aktion das Thema und auch die Farbe GRÜN, die für Hoffnung, Stabilität und Harmonie steht. Interessierte sind herzlich dazu eingeladen, die entstandenen Kunstwerke im Rahmen einer Ausstellung im Flur vor dem Panoramacafé zu besuchen, die gestern ebenfalls eröffnet wurde und einen schönen Rahmen zur Aktion gab.
#greenhairday
„Wir möchten der Welt davon erzählen, daher forderten wir dazu auf, an diesem Tag Selfies mit grünen Haaren in den sozialen Medien unter #greenhairday zu posten“, wünschten sich Gisela Schwesig und Ursula Weber mit dem Team des Onkologischen Zentrums, die Öffentlichkeit zum Mitmachen auf.