Das Kürzel „KI“ hat im Laufe des letzten Jahrzehnts eine steile Karriere hingelegt. Was genau „Künstliche Intelligenz“ aber eigentlich definiert: Gar nicht so einfach zu sagen. Und eher noch schwieriger ist es selbstverständlich, ihren Nutzen gegen die Risiken abzuwägen.
Die Dorstfelder DASA beleuchtet in ihrer neuen Ausstellung gleichen Namens nun die widersprüchlichen Facetten des Themas – inklusive eines kleinen Blicks in die Technikgeschichte und einiger Hintergrundinfos darüber, wie KI überhaupt funktioniert. Immer mal wieder wird der Besucher dabei zum Mitmachen eingeladen, etwa wenn eigene Strichzeichnungen einem neuronalen Netzwerk zur „Analyse“ vorgelegt werden. In einem interaktiven Spiel einige Ausstellungsbereiche weiter kann man sich an KI-gesteuerter Mülltrennung beteiligen. Der „Schrecken“ allerdings ist selten mehr als ein paar Schritte entfernt, vor allem, weil wir – soviel ist klar – die Serviceleistungen Künstlicher Intelligenz mit unseren Daten bezahlen: Wie viele Spuren wir beim Nutzen vernetzter Geräte hinterlassen, lässt sich beim Spiel „Daten als Ware“ austesten. Und auch jenseits des Themas Datenschutz lauern knifflige, neue Herausforderungen – Stichwort „autonomes Fahren“: Wie die Ausstellungsbesucher erfahren können, gelten derzeit nämlich global sehr unterschiedliche Regularien für das KI-Verhalten bei Unfallgefahr. Müssten selbstfahrende Autos beim Export in andere Länder also erst gemäß der jeweiligen kulturellen Prägungen umprogrammiert werden?
Der letzte Bereich der neuen DASA-Ausstellung schließlich widmet sich nicht der KI selbst, sondern dem Umgang von Hackern unserer Zeit mit ihr; die dabei in Videosequenzen vorgeführten Beispiele erreichen unterschiedliche Charme- bzw. Sympathie-Werte: Verblüffend und offenbar effizient die ausgetüftelten „Ablenkungs-T-Shirts“, mit denen man Software für Gesichtserkennung auf den falschen Pfad locken kann. Das in den Himmel geschossene Drohnen-Abfang-Netz hingegen: Nun ja. Wobei es auch für diese Aufgabenstellung mittlerweile sicherlich „intelligente Entwicklungen“ gibt.
Die neue DASA-Ausstellung „Künstliche Intelligenz“ wird bis zum 9. August des nächsten Jahres laufen. Aufgrund der Corona-Beschränkungen ist der Eintritt noch bis Ende des Jahres frei.
Die DASA hat montags bis freitags von 9 bis 17 Uhr sowie samstags und sonntags von 10 bis 19 Uhr geöffnet.