Bereits vor rund einem halben Jahr waren die Bürger*innen der Bezirke Hombruch, Hörde und Innenstadt-West aufgerufen, bei einer Online-Befragung des Stadtplanungs- und Bauordnungsamts mitzumachen – vom 5. bis 18. Dezember findet nun die zweite Beteiligungsrunde statt. Anlass ist die Erarbeitung der Integrierten Stadtbezirksentwicklungs-konzepte (INSEKT).
Bei der ersten Befragung lag der Fokus darauf, die Meinungen und Ideen der Bewohnerschaft zur aktuellen Situation sowie den zukünftigen Entwicklungen in den jeweiligen Bezirken einzuholen. Ab dem 5. Dezember erhalten Bewohner*innen und/oder Interessierte nun die Möglichkeit, sich über die im Rahmen der INSEKT-Erarbeitung identifizierten „Handlungsfelder“ zu informieren sowie ihre Bewertung zu den Ergebnissen abzugeben. Das Feedback ist für die Mitarbeiter*innen des INSEKT-Teams sehr wertvoll und fließt in den Abschlussbericht ein.
Hier geht’s zur Befragung: http://www.dortmund.de/BeteiligungINSEKT
Menschen, die sich beteiligen möchten, aber keinen Zugang zum Internet haben, können sich telefonisch an das INSEKT-Team im Stadtplanungs- und Bauordnungsamt wenden. Die Nummer lautet Tel. (0231) 50-23170.
Bevor die erste Befragungsrunde an den Start ging, haben die Mitarbeiter*innen in einem verwaltungsinternen Workshop mit Blick auf die Anforderungen verschiedener Fachplanungen wie z. B. des Einzelhandels, des Denkmalschutzes, des Freiraums und Stadtklimas etc. die wesentlichen Qualitäten und Herausforderungen sowie Entwicklungsmöglichkeiten im Stadtbezirk herausgearbeitet. Ziel war es, ein gemeinsames Verständnis für den Stadtbezirk zu bekommen sowie räumliche Bereiche und Themenfelder zu identifizieren, in denen es für die nächsten zehn bis 15 Jahre Handlungsbedarfe für die Stadtentwicklung gibt.
Alle Beiträge sind Bereicherung, Wissens- und Themenspeicher
Die Beiträge, die über die Online-Plattform eingehen, werden ausgewertet und fließen in den Abschlussbericht ein. Nicht jeder Wunsch und Vorschlag kann jedoch hierbei gänzlich berücksichtigt werden – denn Aufgabe von Planung ist es, die Wünsche und Vorschläge in Zusammenhang mit den vor Ort herrschenden Anforderungen zu betrachten und untereinander abzuwägen, um gute und auch langfristig orientierte Vorstellungen für die Entwicklung im Stadtbezirk zu formulieren. Dennoch wird jeder Beitrag als Bereicherung sowie Wissens- und Themenspeicher verstanden.
Online-Format hat sich in Corona-Zeiten bewährt
Die Beteiligung zum INSEKT Brackel und Innenstadt-Ost erfolgte bereits im Jahr 2021 aufgrund der Corona-Pandemie ausschließlich digital. Eine Online-Plattform eröffnete die Möglichkeit, verschiedene Stadtbezirksthemen und Entwicklungsziele zu bewerten. Mit einer Teilnahme von circa 300 bis 500 Personen aus unterschiedlichen Altersgruppen und verschiedenen Lebenssituationen (z. B. Rentner*innen, Schüler*innen, Berufstätige) konnte über die Online-Plattform eine wesentlich größere und vielfältigere Gruppe erreicht werden, als das mit bisherigen Präsenzveranstaltungen im Rahmen der INSEKT-Prozesse der Fall war. Eine deutliche Mehrheit der Teilnehmer*innen hatte noch dazu angegeben, wohnhaft in Brackel oder der östlichen Innenstadt zu sein. Somit konnte durch die Umfrage ein umfangreiches Stimmungsbild der in den Stadtbezirken lebenden Menschen eingefangen werden.
Angesichts dieser gesammelten Erfahrung und mit Blick auf das Corona-Infektionsgeschehen, hat sich das Stadtplanungs- und Bauordnungsamt entschieden, auch bei der laufenden Erstellung der INSEKT für die Stadtbezirke Hombruch, Hörde und Innenstadt-West auf eine Online-Beteiligung zu setzen.
Was ist ein INSEKT?
Integrierte Stadtbezirksentwicklungskonzepte (INSEKT) sind informelle Planwerke der Stadtentwicklung, die maßstäblich zwischen der gesamtstädtischen Flächennutzungsplanung und den Rahmen- und Bebauungsplänen stehen. Sie dienen dazu, Zielvorstellungen für die künftige räumliche Entwicklung auf Stadtbezirksebene zu formulieren und gewinnen vor dem Hintergrund der wachsenden Herausforderungen aus Demographischem Wandel, Strukturwandel und Klimawandel zunehmend an Bedeutung.
Das Stadtplanungs- und Bauordnungsamt der Stadt Dortmund hat die INSEKT für alle zwölf Stadtbezirke erstmals im Jahr 2004 im Zusammenhang mit der Neuaufstellung des gesamtstädtischen Flächennutzungsplanes (FNP) erstellt und im Jahr 2009 fortgeschrieben. In den Jahren 2013 und 2018 fand dann eine Aktualisierung der in den INSEKT 2009 dargestellten Projekte und Maßnahmen statt – die Berichte wurden jedoch nicht fortgeschrieben. Daraufhin folgte im Jahr 2018 der politische Auftrag, die INSEKT in Form einer Neukonzeption weiterzuentwickeln und für alle zwölf Stadtbezirke der Stadt Dortmund fortzuschreiben.
Am 22. März 2018 wurde die Erarbeitung einer Neukonzeption sowie die Fortschreibung der INSEKT unter dem Motto „INSEKT 2030+“ vom Rat beschlossen. Die Neukonzeption des INSEKT-Prozesses aus dem Jahr 2018 gibt seitdem eine Planungsperspektive von zehn bis 15 Jahren für die neuen INSEKT vor. Somit sollen nun auch verstärkt eine Analyse verschiedener Fachthemen wie Einzelhandel, Denkmalschutz, Freiraum und Stadtklima, Lärm, Mobilität, soziale und technische Infrastruktur, Wirtschaft und Wohnen vorgenommen sowie Handlungsempfehlungen zur zukünftigen Entwicklung der jeweiligen Stadtbezirke formuliert werden.
Im Jahr 2019 wurde die Neukonzeption erstmals bei der Erarbeitung des INSEKT Aplerbeck 2030+ erprobt. Seitdem wird der Prozess im Uhrzeigersinn in weiteren Stadtbezirken fortgeführt. Entsprechend sind im letzten Jahr auch für die Stadtbezirke Brackel und Innenstadt Ost die INSEKT fertiggestellt und vom Rat der Stadt Dortmund beschlossen.
Weitere Infos unter http://www.dortmund.de/INSEKT