Der BSV Schüren hält sich mit seinem nicht gerade üppigen Etat schon in der Westfalenliga, die letzten Jahre allerdings waren durchweg mühsam und häufiger mal von Abstiegssorgen durchzogen. Auch Anfang 2025 finden sich die Grün-Weißen auf einem zweistelligen Tabellenplatz wieder, wenngleich mit einem gewissen Sicherheitsabstand zum „Abgrund“. Club-Boss Peter Seifert allerdings scheint von Panik weit entfernt. Das Leben habe sich seine Mannschaft, so Seifert, im Laufe der letzten Jahre leider immer mal wieder durch Undiszipliniertheiten selbst schwer gemacht. Das aber habe sich in der letzten Zeit unter Coach Sascha Rammel erfreulicherweise schon sehr gewandelt. Auch die Verpflichtung von Ex-Türkspor-Keeper Muhammed Acil sieht Seifert als wichtige Weichenstellung für sein Team, das mit Sascha Samulewicz lange Zeit den vermutlich besten Keeper der Liga zwischen den Pfosten stehen hatte.
Wie der Schürener Vorsitzende ohnehin daran glaubt, dass für sein Team eine stabile Defensive der Schlüssel zum Erfolg zu sein hat. „Nach der alten Devise: Wenn du hinten keinen reinkriegst und vorne einen machst, hast du am Ende gewonnen“, fasst Seifert zusammen. Wobei „vorne einen machen“ womöglich leichter gesagt als getan ist, nahm die Abschlussschwäche der Grün-weißen in der Hinserie doch mitunter absurde Züge an. Doch auch hier bleibt’s bei der leisen Politik der „ruhigen Hand“: „Ich bin guter Dinge, dass wir das in der Rückserie besser gestalten“, gibt der Chef zu Protokoll.
Ein bisschen mehr Scheinwerferlicht würde der „leise“ BSV sicherlich abbekommen, sollte Kevin Großkreutz – wie der mal am Rande eines Interviews bemerkte – seiner Karriere tatsächlich irgendwann noch ein Schürener Kapitel anhängen. Hier allerdings stellt Peter Seifert schmunzelnd klar: „Kevin ist ein lieber Junge und wir hatten ein nettes Gespräch. Aber ob er das richtig ernst gemeint hat, müssten Sie schon ihn fragen. Derzeit ist da nichts dran.“
So ruhig die sportlichen Belange an der Bergparte ihren Gang nehmen, beim Thema Infrastruktur hat der BSV im Grunde immer mindestens ein kleineres Projekt in der Pipeline. Diesmal geht’s um den vor einigen Jahren angelegten Beachvolleyball-Platz, der am Ende allerdings deutlich weniger „praxis-kompatibel“ war als erhofft: „Zweimal sind uns da die Netze und Ständer weggeklaut worden“, ärgert sich der Vereins-Vorsitzende. Von Leuten, die das Areal für ein Hundeklo hielten, ganz zu schweigen! Und so haben die Schürener hier nun eine „Rolle rückwärts“ angedacht und hoffen dabei auf Beistand ihrer Bezirksvertretung. Minis und F-Jugendliche, so die Überlegung, könnten hier auf einem – quasi „maßstabsgerechten“ – Kunstrasenplatz eine zusätzliche Trainingsmöglichkeit bekommen. Das nämlich ist laut Peter Seifert die erfreulichste Vereins-Neuigkeit des letzten halben Jahres: „Die Kinder laufen uns hier seit letztem Sommer die Türen ein, zwischendurch gab es für kurze Zeit sogar einen Aufnahmestopp.“ Eine Ursache des Booms könnte, mutmaßt der Club-Chef, in den in relativer Nähe zum Vereinsgelände realisierten Neubauprojekten liegen.
Wenn alles planmäßig läuft, kann man den Jüngsten der Kicker also demnächst noch ein bisschen bessere Voraussetzungen bieten. Und eine dauerhaft boomende Nachwuchsabteilung wäre selbstverständlich auch für den leisen BSV Schüren eine Entwicklung nach Maß.