Okay, das Buch „Unnützes Fußballwissen“ von Daniel Michel macht keine überflüssigen Worte: Ein Vorwort oder einleitende Sätze zu den jeweiligen Kapiteln etwa sucht man vergebens, stattdessen springt die Leserin / der Leser gleich auf Seite 1 mitten ins Thema. Wessen Herz allerdings für informative bis kuriose Statistiken steht, der bekommt auf den folgenden 173 Seiten eine echte Vollversorgung – skurrile Fakten inbegriffen. So etwa war der Treppensturz des Ex-Borussen Axel Witsel anno 2019 keineswegs die ungewöhnlichste Verletzung eines Erstligaprofis in den letzten Jahrzehnten. Gladbachs Peter Nielsen etwa kugelte sich 1994 beim Griff nach der Fernbedienung die Schulter aus: Das hätte man sich, wenn schon, wohl am ehesten von Mario Basler vorstellen können. Und Charles Akonnor gelang 2001 das Kunststück, sich eine automatische Auto-Antenne in die eigene Nase zu bohren. Spieltauglich wäre er zwar auch nach seinem kleinen Unfall gewesen, ärgerlicherweise aber stand das anschließend vom Wolfsburger in Eigeninitiative verwendete blutstillende Medikament auf der Dopingliste – manchmal läuft’s halt!
Auch wer immer schon mal Lust hatte, Freunden oder Bekannten ein kleines, selbst-geschneidertes Fußball-Quiz zu servieren, kann in „Unnützes Fußballwissen“ quasi stöbern wie in einem kleinen Lexikon. Ob die „ewige EM-Tabelle“, das Youtube-Ranking der Bundesligaclubs oder die Elfmeter-Treffsicherheit der Nationalteams (mit dem erwartbaren Tabellenletzten): Ist alles und mehr hier nachzulesen.
Mag der „literarische Anspruch“ dieses Nachschlagewerks also auch übersichtlich sein, das Stöbern macht trotzdem immer wieder aufs Neue Spaß und beschert dabei so manchen Aha-Moment.
Unnützes Fußball-Wissen, Daniel Michel, YES Verlag, 176 S., 9,99 €.