„Wir möchten hier einen Ort der Begegnung schaffen“, sagten sich Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) und die gws-Wohnen im Jahr 2012. Auf diesem Grundgedanken baute man auf und entwickelte schließlich in der Niederhofener Straße eines der 550 Mehrgenerationenhäuser bundesweit, von denen Dortmund seitdem zusammen mit dem Mütterzentrum in Dorstfeld bereits zwei besitzt. Anfang Mai vor 10 Jahren fiel in Hörde der Startschuss.
Schwerpunkt Senior:innenarbeit
Anders als in Dorstfeld legt das Mehrgenerationenhaus Hörde seinen Schwerpunkt auf die Arbeit mit älteren Menschen. Vor allem die Stadtteilcafés hatten sich schnell etabliert, aber auch das Seniorenfrühstück, die Smartphone-Sprechstunde mit der Young Caritas und das Repair-Café gehören inzwischen fest zum Programm. Besonders betonte Susanne Smolen als Geschäftsführerin des Sozialdienstes katholischer Frauen in Hörde im Rahmen einer internen Jubiläumsfeier jedoch den Digital-Kompass, der seit rund einem Jahr einen seiner bundesweit 100 Standorte in Hörde hat. Das erklärte Ziel besteht hier darin, älteren Menschen den Umgang mit digitalen Medien näherzubringen.
Im Sinne der Nachbarschaft
Ebenfalls zu einem festen Teil von Hörde sind die Nachbarschaftsfeste geworden, die jeweils unter einem ganz eigenen Motto stehen. So ging es in der Vergangenheit zum Beispiel um Europa, das Mittelalter oder Italien. Das Fest, das das Mehrgenerationenhaus für den 20. August plant, benötigt jedoch kein Motto, ergibt sich sein Thema doch ganz von selbst. Nicht nur anlässlich des zehnjährigen Jubiläums des Mehrgenerationenhauses, sondern auch weil es das Stadtteilbüro der gws, das in der Niederhofener Straße fest angebunden ist, nun seit 25 Jahren gibt und weil der SkF seine Schwangerschaftsberatung nunmehr seit 45 Jahren anbietet, gibt es ausreichend Gründe zum Feiern.
Letzteres übrigens ist nicht das einzige Angebot, das das Mehrgenerationenhaus für Familien vorhält. So steht der Montag mit Windelcafé, Rückbildungsgymnastik und einem Walking-Angebot für Schwangere und Eltern mit kleinen Kindern am Phoenix See bis 15 Uhr ganz im Zeichen der frischgebackenen Familie.
Was nun ansteht
Weiter intensivieren will das Mehrgenerationenhaus seine Sozialberatung. Das ist einerseits den 19 ukrainischen Familien geschuldet, die in der Niederhofener Straße inzwischen betreut werden. Andererseits schließt zum 30. Juni die Außenstelle in der Münsterstraße inklusive seiner Brot- und Obstausgabe, um Doppelstrukturen vor dem Hintergrund einer sich von Corona erholenden Infrastruktur zu vermeiden. Konkret bedeutet das, dass sich Bedarfe zum Teil auch nach Hörde verlagern werden.
Eine weitere Neuerung besteht in der Patenschaft, die Bezirksbürgermeister Michael Depenbrock im Rahmen der kleinen Jubiläumsfeier als Nachfolger des verstorbenen Johannes Hessel übernahm. „Als Sie mich gefragt haben, habe ich ganz spontan gezögert“, so Depenbrock, denn „die Latte ist sehr hochgelegt“ und er wolle kein Amt annehmen, das er nicht ausfüllen könne. Doch in Anbetracht der Ehre, die es bedeute, für den Sozialdienst katholischer Frauen als männlicher Pate aufzutreten, sei er nun gewillt, das Mehrgenerationenhaus angemessen nach außen hin zu vertreten.