Sebastian Budnik war selbst einmal Schüler an der Johann-Gutenberg-Realschule. Nun steht er im Begriff, Rewe Homberg auf dem Höchsten von seinem Vater Uli zu übernehmen. Die Jugendlichen bei der Berufsorientierungsmesse in der Schule für die Ausbildung im Unternehmen zu begeistern, lag schon am vergangenen Donnerstag vorrangig in Junior-Hand. Damit vertrat Budnik eines von neun Unternehmen, die TU Dortmund und das Finanzamt Dortmund-West eingerechnet, die sich den Schüler:innen im Rahmen der Messe präsentierten.
Vorträge und Messestände
„Raumwechsel bitte“, erklang an diesem Donnerstagvormittag alle zehn Minuten im Gebäude und auf dem Schulhof der Johann-Gutenberg-Realschule. Denn das Konzept der Berufsorientierungsmesse bestand darin, dass die achten bis zehnten Klassen „sich in rotierender Weise Vorträge anhören zu den Chancen in den einzelnen Unternehmen“, erklärt Schulleiter Jörn-Klaus Schürrle. Wer sich für den einen oder anderen Betrieb besonders interessierte, konnte in der anschließenden Messephase die jeweiligen Stände besuchen, die die Vertretenden der Unternehmen in der „Schulstraße“ aufgebaut hatten, wie die Schulgemeinschaft den langen Gang im Erdgeschoss der Schule nennt. So fanden sich dort unter anderen die Captrain Gruppe der Dortmund Eisenbahn GmbH, die REDPATH Deilmann GmbH, die Dortmunder Volksbank eG, Arrow Electronics und die DSW21.
Bastian Büchner von Blumen Risse, der ebenfalls einen Stand errichtet hatte, betonte die Vielfalt der Berufe in seinem Unternehmen, die weit über die Floristik hinausgehen: „Es ist nicht nur der kleine Laden in der Fußgängerzone, sondern da steckt noch ein bisschen mehr hinter.“ Praktisch als lebendes „Beispiel, dass es bei uns nicht ganz so schlecht ist“, so Büchner, begleitete ihn Laura Mlikotic, die die Ausbildung zur Floristin bei Blumen Risse bereits absolviert hat und nun mit einer Ausbildung zur Kauffrau für Büromanagement noch eine Schüppe drauflegt. Nele Bothe von der Continentale Krankenversicherung a. G. zeigte sich am Vormittag besonders in freudiger Erwartung auf die Jugendlichen, die sich bereits am Tag der Messe bei ihr bewerben würden: „Die können ihre Unterlagen heute mitbringen.“
„Schüler mehr ins duale System bringen“
Tatsächlich hatten die Schüler:innen in Vorbereitung auf die Messe durch ihre Lehrkräfte unterstützt ihre Bewerbungsmappen erstellt. Denn „die Idee hinter der Messe ist“ laut Schulleiter Schürrle, „dass wir die Schüler mehr ins duale System bringen“. Momentan entschieden sich die meisten jungen Menschen mit Mittlerer Reife für das Berufskolleg mit dem Ziel, ein Fachabitur zu machen. Dass es jedoch auch den direkten Weg der Ausbildung im Unternehmen gibt, wollten wohl auch Anja du Maire vom Regionalen Bildungsbüro der Stadt Dortmund und Tobias Rau als Ausbildungsbotschafter der IHK den Jugendlichen vermitteln, denn sie hatten die Idee für die Messe an die Schule herangetragen und die Vermittlungsarbeit übernommen.