Alt geworden ist sie nicht, die Ortho-Klinik an der Virchowstraße. Als orthopädische Fachklinik existiert sie erst seit gut acht Jahren. Und Ende März ist schon wieder Schluss, zumindest an diesem Standort. Denn tatsächlich bildet das Hörder Haus bereits seit Anfang 2021 zusammen mit der Orthopädischen Klinik Volmarstein eine Fachklinik mit zwei Standorten, die sich nun auf den Standort in Wetter konzentriert. Was an der Wellinghofer Straße unter dem Dach der Stiftung Volmarstein bleibt, ist das Medizinische Versorgungszentrum (MVZ) mit Schwerpunkt Orthopädie.
Erhalt der Klinik unwirtschaftlich
Grund für die Entwicklungen ist der neue Krankenhausplan des Landes, der die Ortho-Klinik aufgrund seiner geringen Größe mit nur 60 Betten unwirtschaftlich machen würde. Es braucht schlicht zu viele Fachärzt:innen und Pflegekräfte mit Zusatzqualifikationen sowie zu komplexe technische Voraussetzungen im Bereich der Radiologie. Nur, wenn diese Bedingen erfüllt sind, „dürfen bestimmte bestimmte Eingriffe und Therapien überhaupt noch erbracht werden“, erklärt Frank Bessler als ärztlicher Leiter des Geschäftsfelds Gesundheit in der Stiftung Volmarstein.
Ambulante Leistungen weiterhin möglich
Dass die Ortho-Klinik schließt, bedeutet jedoch nicht, dass Hörde vollständig auf die orthopädischen und unfallchirurgischen Leistungen vor Ort verzichten muss. Lediglich stationäre Aufenthalte sind an der Virchowstraße ab April nicht mehr möglich. Ambulante Eingriffe im Bereich „des Bewegungsapparates und der Körperoberfläche“ soll es dort weiterhin geben, wie die Stiftung Volmarstein in einer entsprechenden Pressemitteilung schreibt: „Neben der Allgemeinen Orthopädie und Unfallchirurgie sind die Kinderorthopädie, die Hand- und Fußchirurgie Schwerpunkte des MVZs an der Wellinghofer Straße. Auch bei Sportverletzungen steht das Facharztteam inklusive ambulanter Operationen mit höchster Expertise zur Verfügung.“ Mit Gabriele Eckey gibt es hier auch eine sogenannte „Durchgangsärztin“, die nach Schul- und Arbeitsunfällen oder nach einem Unfall, für den die Berufsgenossenschaft zuständig ist, entscheidet, „ob eine Weiterbehandlung durch den Hausarzt ausreicht oder ob eine fachärztliche Behandlung notwendig ist“, wie die Ortho-Klinik auf ihrer Internetseite schreibt.

Zukunft des Gebäudes ungewiss
Ein separater Eingang des MVZ an der Wellinghofer Straße ermöglicht eine vollkommen unabhängige Nachnutzung des Klinikgebäudes. Hierzu führe man momentan Gespräche, erklärt Astrid Nonn als Sprecherin der Stiftung Volmarstein. Parallel läuft der Austausch mit den Mitarbeitenden der Ortho-Klinik, denen die Stiftung sämtlich angeboten hat, mit der Klinik den Standort zu wechseln und künftig in Wetter zu arbeiten.