Der Theaterkomplex in der Dortmunder Innenstadt soll ein neues Haus bekommen. Voraussichtlich ab dem Sommer 2025 soll die von langer Hand geplante „Junge Bühne“ entstehen, die das Kinder- und Jugendtheater (KJT) und die Junge Oper unter einem Dach vereinen soll. Da das neue Gebäude mit dem Schauspielhaus verbunden werden soll und in diesem Zusammenhang mit Lärm zu rechnen ist, da der Boden ausgehoben wird, soll die Schauspiel-Sparte des Theaters in das Schalthaus 101 am Phoenixplatz ausweichen.
Erfahrungen aus dem Megastore
Für das Schauspiel ist es nicht das erste Mal, dass seine Vorstellungen an anderer Stelle stattfinden als gewohnt – und auch Hörde verfügt nicht zum ersten Mal über eine Spielstätte des städtischen Schauspiels. In der Spielzeit 2016/17 fanden die Theaterabende im Megastore an der Nortkirchenstraße statt. Damals hielt der veränderte Spielort die Theaterinteressierten nicht davon ab, weiterhin Vorstellungen des Schauspiels beizuwohnen, wie Alexander Omar Kalouti als Leiter der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Theaters Dortmund auf Anfrage schreibt: „Die Zahlen für das Schauspiel in der Spielzeit 2016 / 2017 (Ausweichspielstätte Megastore) hatten sich damals recht erfreulich dargestellt. So konnte der damalige Intendant Kay Voges bei 159 Vorstellungen und einer Platzkapazität von 200 eine Auslastung von 92,62 % erzielen.“
Ob diese Zahlen sich auf das Schalthaus 101 übertragen lassen, ist fraglich, bietet das Gebäude doch je nach Art der Nutzung sehr unterschiedliche Platzkapazitäten. Zugute kommen könnte dem Schauspiel hier, dass der Phoenixplatz zentraler liegt als der damalige Megastore, von Gastronomie umgeben ist und mit Phoenix des Lumières über ein weiteres Kulturangebot in direkter Nachbarschaft verfügt. Gerade Menschen, die von außen kommen, schätzen gegebenenfalls auch die Möglichkeit, einem Theaterbesuch einen Spaziergang am Phoenix See voranzuschicken. Das Theater selbst möchte vor diesem Hintergrund keine Spekulationen zur Entwicklung der Besucherzahlen anstellen.
Wieder Unterricht an der Sckellstraße
Auch zu der Frage, wann das Schauspiel Hörde wieder verlassen wird, können laut Theatersprecher Kalouti „zum jetzigen Zeitpunkt keine belastbaren Aussagen getätigt werden“. Die Stadt gibt, nach einem Zeitraum für die Bauarbeiten gefragt, ebenfalls lediglich den geplanten Baubeginn an. Nur soviel stellt Stadtsprecherin Silke Hempel in Aussicht: Wenn es in der Jungen Bühne „an den Innenausbau geht, kann das Schauspiel wieder zurück“.
Dann soll auch das KJT seine Vorstellungen innerhalb des Wallrings geben. Das Gebäude an der Sckellstraße soll dann wieder seiner ursprünglichen Nutzung als Schule zugeführt werden. Die weiteren Sparten des Theater Dortmund bleiben laut Kalouti von den Entwicklungen übrigens unberührt.