Wunde Füße, juckende Insektenstiche: Wanderungen durch den Wald sind nicht nur entspannend. Da kommt Ferdinand Ziese alias Kräuter Ferdi ins Spiel, denn er hat bestimmt ein heilendes Rezept. Gerade die Kinder folgten ihm auf seiner Kräuterführung, zu der ihn der Verein CHANCENGLEICH in Europa beauftragt hatte, Anfang Juli auf dem Fuße.
Dabei waren es nicht nur niedliche Geschichten, die die Mitwandernden auf der Halde südlich der Hochofenstraße zu hören bekamen. Zwar findet sich dort auch die Knoblauchrauke – schmeckt wie Knoblauch, aber man riecht nicht danach – und der Efeu, der die Wäsche reinigt. Doch auch die Eibe spielte ihre Rolle in den Speeren der Wikinger, der „Eibenmänner“: „Die haben die Mamas und die Kinder geklaut.“ Und auch das beruhigende Johanniskraut zieht eine Geschichte nach sich. Als der Teufel es zwischen seinen Fingern zerrieb, wurde es so rot wie Blut.
„Ich habe ihn extra mitgenommen, damit ihm das mal ein Fremder erzählt. Wenn Mama was sagt, ist das langweilig“, erzählte eine Mutter, die mit Mann und Sohn an der Führung teilnahm. Und tatsächlich fehlte „Ferdi“ stellenweise nur noch eine Flöte, um als Rattenfänger von Hörde durchzugehen.