Wasserkocher, Laptops und Handys ohne Ende – und sogar einen ganzen Staubsauger hat die 5a in den orangefarbenen Tonnen der EDG bereits versenkt. Insgesamt rund 500 Elektrogeräte hat die Klasse des Goethe-Gymnasiums seit dem 2. November gesammelt und in die Datenbank des „E-Waste-Race“ der Initiative „Das macht Schule“ eingetragen. Aber dabei soll es nicht bleiben.
Vorrangig waren es bislang Familienmitglieder der teilnehmenden Schüler*innen, die ihre defekten Geräte aus den Ecken geklaubt haben. Auch Lehrkräfte sind aktiv dabei. Woran es allerdings noch etwas mangelt, so Dominik Padrok, der das Projekt als Erdkundelehrer begleitet, sei die Resonanz aus der Nachbarschaft. Um das zu ändern, hat er den 19. November zum Aktionstag deklariert.
„Am Freitag von 10 bis 13 Uhr können alle Leute, die wollen, herkommen und kostenlos ihren Elektroschrott abgeben.“
In Frage kommen hier vor allem kleine Küchengeräte, Unterhaltungsmedien und elektronischer Bürobedarf, jeweils bis zu einer Kantenlänge von 50 cm – ohne Akkus, Batterien und Leuchtmittel. Entgegennehmen werden die Schüler*innen der 5a die Geräte selbst.
Mit jedem einzelnen Teil sammeln sie dabei Punkte. Ein Kabel etwa gibt zehn Punkte, ein Handy und ein Laptop jeweils 20. Die Klasse, die bis zum 24. November um 10 Uhr die meisten Punkte pro Kind gesammelt hat, wird zur E-Waste-Race-Siegerin gekürt. Insgesamt nehmen in Dortmund und Umgebung zehn weiterführende Schulen teil, im Süden ist außer dem Goethe-Gymnasium die Robert-Koch-Realschule dabei.
Nachhaltigkeit im Unterricht
Momentan sehen die Chancen für die 5a, den E-Waste-Race zu gewinnen, nicht allzu rosig aus. Für Erdkundelehrer Padrok geht es allerdings um etwas anderes: „Dass die Schüler für diesen nachhaltigen Gedanken sensibilisiert werden“, steht für ihn im Vordergrund des Projekts. „Was befindet sich in den Geräten?“ sieht Padrok als eine der zentralen Fragen, die er im Unterricht bespricht. Dabei geht es unter anderem um den Weg der Rohstoffgewinnung, der nur selten ohne Ausbeutung von Arbeitskräften auskommt. In die Zukunft blickend diskutiert er außerdem mit seinen Schüler*innen die Frage: „Was kann man aus diesen Sachen, die hier gesammelt werden, Neues machen?“ Der gesamte Elektroschrott nämlich, den die Schulen in diesen Tagen anhäufen, führt die EDG nach Möglichkeit dem Recycling zu.
Doch auch dann sind die Themen Recyclebarkeit und Nachhaltigkeit für Padrok nicht abgeschlossen. „Das Thema weiter in den Unterricht zu tragen und in einen größeren Kontext einzubetten“ ist das übergeordnete Ziel, das er mit dem Projekt verfolgt. Aber wer weiß, vielleicht winkt der 5a ja doch noch ein Sieg – am Freitag haben die Hörder*innen es in der Hand.