Anfang Oktober war in der AWO Begegnungsstätte Wellinghofen jemand zu Gast, „der richtig was an der Dose kann“. Damit meinte Marie Naujok von der AWO Assistenzagentur den Graffitikünstler Marius, der an diesem Samstag zusammen mit anderen Interessierten den Eingangsbereich der Begegnungsstätte gestaltete.
„Mut – Courage – Toleranz“ lauteten die Stichworte, die nun groß an der weiß grundierten Wand prangen. Denn die Kunstaktion war ein Vielfaltsprojekt im mehrfachen Sinn. Verschiedenste Menschen unterschiedlichen Alters, schwanger oder nicht, mit und ohne Behinderung fanden sich zusammen, um gemeinsam die Sprühdosen zu schwingen. Außerdem hatte Assistenzagentur-Leiterin Neujok Leinwände, Pinsel und Farben mitgebracht, unter anderem für Rita, die die Assistenzagentur als eine von 180 Personen betreut, denen geistige, psychische oder körperliche Einschränkungen den Alltag erschweren.
Die Eltern-Kind-Gruppe kommt
Auf die Frage, warum sie an diesem Samstag in die Begegnungsstätte gekommen sei, antwortete Rita sehr eindeutig: „Weil ich malen möchte“. Und das tat sie – zusammen mit einem kleinen Mädchen. Eine junge Frau mit dezentem, aber doch deutlichem Babybauch schaute den beiden zu. Zumindest an diesem Vormittag war das Ziel erkennbar, das sich Marianne Erdmann und Helmut Weis von der AWO gesetzt haben. Die Begegnungsstätte soll auch für junge Menschen attraktiv sein.
Tatsächlich steht in diesem Zusammenhang bereits ein konkretes Angebot im Raum. Ab Mitte Januar soll die lang ersehnte Eltern-Kind-Gruppe starten. Zwei Mitarbeitende der Evangelischen Bildungsstätte wollen dann voraussichtlich montagvormittags Bewegungsangebote machen und Kontakte zu Lesepat*innen herstellen. Kaffee und Brötchen will die AWO sponsern.
Doch das ist nur ein Beispiel für das Bestreben, sich zu verjüngen, das die Beteiligten mit dem großen Graffito im Eingangsbereich nun auch sichtbar gemacht haben.