Während Piero Stasi die Antipastiteller herrichtet, rührt die Chefin persönlich bereits die Vanillesoße für das Dessert an. Im Gastraum sitzen 25 hungrige Senior:innen, die ein Drei-Gänge-Menü erwartet, wie sie es sich normalerweise niemals leisten könnten. 10.000 Euro hat die neu gegründete Stiftung Lebenskraft dem Verein Seniorenglück zur Verfügung gestellt, die dieser nun nutzt, um eine erneute Serie aus Essenseinladungen für Menschen in Altersarmut zu starten. Den Anfang machten die Vorsitzende Cornelia Sbosny und ihre Mitstreitenden Anfang Juli bei „La Mozzarella Da Bruno“ in Wellinghofen.
Stiftung Lebenskraft: Gegen die Altersarmut
Dirk Eckhardt , Daniel Weies und Martin Dyrda haben von einer vermögenden Familie einen Auftrag erhalten. Diese „möchte unerkannt bleiben, möchte aber etwas Gutes tun“, erzählt Eckhard. Und so entstand die Stiftung Lebenskraft, die sich mit ihren Erträgen der Altersarmut entgegenstellt und die Erträge der bestehenden und der Siftungssumme etwaiger Spenden für eine Verbesserung der Lebensqualität von Senior:innen nutzt. Da „in Dortmund schon Gutes existiert“, fand die Stiftung schnell passende Organisationen, der sie die Startsumme übermittelte. Neben Seniorenglück erhielt auch die Dortmunder Tafel, die zunächst einen Café-Nachmittag für Renter:innen veranstaltete, 10.000 Euro. Seniorenglück hingegen entschied sich für Lammbraten mit Kartoffelgratin und Pfifferlingen für ihre Kundschaft, serviert vom BVB-Ehrenpräsidenten Reinhard Rauball. Folgen soll nun die Scuderia in Lücklemberg. Im August will der Verein dann mit ganzen 50 Menschen im Maximilian am Alten Markt essen gehen.
Elektro Weichert: 2.000 Euro zum Geburtstag
Mit den Aktionen von Seniorenglück kann Ulrike Tigges immer wieder ausbrechen. „Du hast nie das Gefühl, du bist eine arme Socke“, erzählt sie, „Es tut einfach gut.“ Wer auf einen Rollstuhl angewiesen ist, profitiert auch von der neuesten Errungenschaft bei Seniorenglück. Mit Spenden der Rot-Kreuz-Stiftung nämlich hat der Verein eine Rampe für seinen Transporter angeschafft, die den Senior:innen in Zukunft helfen soll, von A nach B zu kommen, so zum Beispiel an die Preinstraße zu La Mozzarella.
Auch die laufenden Kosten deckt Seniorenglück über Spenden. So kauft der Verein beispielsweise zusätzlich zu den Sachspenden Lebensmittel und Hygieneprodukte für seine Seniorentafeln, unter anderem in Hörde. Auch bei defekten Haushaltsgeräten greift Seniorenglück den Senior:innen unter die Arme. „Sie haben auch bei mir schon Geräte gekauft“, berichtet Uli Weichert, der Elektro Weichert an der Wellinghofer Amtsstraße führt. „Da haben wir gute Preise gemacht.“ Die Geburtstagsfeier nach einem Jahr am neuen Standort – vorher befand sich das Elektrogeschäft einige Häuser weiter – nutzte Weichert, um Spenden für Seniorenglück zu sammeln. „Ich hatte gehofft, dass 1.000 Euro zusammenkommen. Dass es 2.000 Euro geworden sind, ist natürlich genial“, freut sich der Elektroartikelhändler. Verwendung für das Geld hat der Verein auf jeden Fall und sei es für ein fünftes Essen in einem Dortmunder Restaurant, bei dem sich die Eingeladenen für einen Tag mal nicht wie „eine arme Socke“ fühlen.