Ob Komponist*innen bekannt werden oder ihr Werk in der Versenkung verschwindet, ist oft Glückssache – und abhängig u. a. davon, ob es Menschen gibt, die das jeweilige musikalische Fortkommen fördern. Manche Komponisten erlangen erst nach ihrem Tod Bedeutung. So ergeht es derzeit auch dem jüngst wiederentdeckten Hörder Komponisten Eduard Wilsing. Ein Initiativkreis, bestehend aus Maximilian van Bremen, Rainer Maria Klaas und Gerhard Stranz, hat die Neuauflage des gesamten Klavierwerks angestoßen, die er im September präsentierte. In einem ersten Konzert im November im Hörder Bürgersaal war ein Teil daraus zu hören. Der Mitschnitt der Veranstaltung steht ab sofort online zur Verfügung.
Zwei Musikbeispiele – eine Sonate für Klavier und Violine und ein Klavierwerk – geben einen Eindruck der Fülle der romantischen musikalischen Empfindung des Komponisten aus verschiedenen Lebensphasen. Ausführende waren Shinkyung Kim (Violine), Rainer Maria Klaas und Luis Alfsmann (Klavier). Online nachzuhören sind auch Vorträge zur Bedeutung des Werkes für Dortmund (Dr. Stefan Mühlhofer, Direktor der Kulturbetriebe) sowie ein Fachvortrag des Herausgebers Guido Johannes Joerg zu den Herausforderungen, die die Neuherausgabe und die Notierung stellten.
Noch mehr Wilsing
Die nächste Gelegenheit, Wilsing zu hören, gibt es beim Internationalen Brückenfest am 11. Juni und 16.30 Uhr im Bürgersaal in Hörde. Auch der Hörder Männerchor hat angekündigt, Wilsing in sein Programm beim Konzert am 22. Mai aufzunehmen. Interessierte können die Noten der neu herausgegebenen Klavierwerke im Pianohaus van Bremen erwerben.