„Hinter der Brücke“ muss etwas passieren, findet Nerman Karaca, der an der Alten Benninghofer Straße das Restaurant „Kontrast“ führt. Seit die Polizei im Jahr 2014 an den Phoenix See gezogen ist, fehlt ihm die Aufmerksamkeit für das Quartier in der Hörder Stadtgesellschaft. Doch gegenüber seines Restaurants erkennt er einen Hoffnungsschimmer. Denn die alte Polizeiwache soll nicht mehr lange dunkel bleiben.
Frischer Wind im Quartier
Auch Rose Marie Neuhaus, Fritz Frickemeier und Martin Lohsträter hören nicht zum ersten Mal davon, dass auf dem Bereich „hinter der Brücke“ nicht gerade der politische Fokus liege. Das hält sie aber nicht davon ab, mit Freude auf das nächste Jahr zu blicken, in dem aus der Polizeiwache nun endlich ein Wohnhaus werden soll. Im Gegenteil: Sie wollen sich selbst für das Quartier einsetzen, wenn sie erst einmal als Teil eines WIR-Projektes mit dem Fokus auf das Mehrgenerationen-Wohnen hier eingezogen sind.
Ein Gemeinschaftsprojekt
Tatsächlich nämlich vertreten die drei eine ganze Gruppe von Menschen zwischen Kita- und Rentenalter, die seit dem Jahr 2019 gemeinsam ihr neues Zuhause planen. Verschiedene Gemeinschaftseinrichtungen wie ein Gemeinschaftsraum, eine laut Lohsträter „richtig große Fahrradgarage“ mit Ladestationen, zwei Ladesäulen für Elektroautos und ein Garten mit Spielplatz zur gemeinsamen Nutzung hinter dem Haus sind gesetzt. Inzwischen sind 21 der 23 Wohnungen „fest vergeben“, wie Neuhaus erzählt.
Mieter*innen gesucht
Für zwei Wohnungen jedoch sucht die Gruppe noch Menschen, die sich mit einer genossenschaftlichen Einlage von rund 600 Euro pro Quadratmeter beteiligen und zur Miete einziehen möchten. Rund 9 Euro Kaltmiete pro Quadratmeter fallen für die 33-Quadratmeter-Wohnung im 2. Obergeschoss an, 6,70 Euro für die 42 Quadratmeter im Erdgeschoss mit „riesigem Balkon“, so Frickemeier. Letzters gilt allerdings nur für Interessierte mit Wohnberechtigungsschein. In rund einem Jahr soll das Haus bezugsfertig sein. Und wenn dann in der alten Polizeiwache zur Abenddämmerung die Lichter angehen, „gibt das auch ein ganz anderes Flair“ für das Quartier – so jedenfalls die Hoffnung von Restaurantbesitzer Karaca.
Bei Interesse an den freien Wohnungen ist Birgit Pohlmann als Moderatorin des Wohnprojektes unter der 0231/5865080 oder per E-Mail an erreichbar.