„Drei unterm Hut“ lautete der Titel einer Ausstellung, in der eine Künstlerin und zwei Künstler ihre Muße dem Hut widmeten. In den Ausstellungsräumen der Hörder Galerie Ermlinghofen entstand so Ende November eine Ausstellung der besonderen Art.
Der Maler und Zeichner Peter Kröker, Michael Kleppe, der Fotograf aus Leidenschaft sowie Susanne Matull, die eine Zeit lang fast nur Hüte liebte, begaben sich untern Hut. Bildende Kunst, leidenschaftliche Fotografie und echte Kopfbedeckungen trafen aufeinander.
Peter Kröker wusste schon als Kind, als er am Küchentisch seiner Großmutter die ersten Elfen und Feen zeichnete, dass seine Bestimmung das Leben eines Künstlers sein würde. Und tatsächlich wurde er nach einem Grafikstudium Porträtzeichner.
Der Fotograf mit Leidenschaft, Michael Kleppe, begann bereits als junger Mann mit der Reisefotografie und schärfte so im Lauf der Jahre seinen Blick für vieles Schöne. Einige seiner Fotos waren erfolgreich bei Wettbewerben. Auch in Zeitschriften und in der Werbung wurden mehrere Arbeiten verwendet. Susanne Matull, die ausgebildete Damenschneiderin, vertrieb sich fast acht Jahre, neben ihrer Tätigkeit am Theater Dortmund, mit „Kopfgut“ ihre freie Zeit und liebte es, Hüte zu kreieren. Viele ihrer Modelle seien nicht unbedingt alltagstauglich, so Matull. So schlummerten sie einige Jahre gut verpackt in Hutschachteln, um nun wieder zum Vorschein zu kommen.
Peter und Susanne hatten als junge Leute zusammen in einer WG gewohnt, sich aber aus den Augen verloren und ungefähr 20 Jahre später wiedergetroffen. Mit Hüten hatte Susanne zu dieser Zeit nichts mehr „am Hut“ und so regte Kröker sie zu textilen Bildern an und lockte sie ins Gemeinschafts-ATELIER 21 in der Dortmunder Innenstadt. Vor einiger Zeit gründeten sie mit einer Freundin das Atelier Dreisam, da sie eine Veränderung brauchten. Angeregt durch kleinere Ausstellungen im eigenen Atelier erwachte die Idee zur Hutausstellung.
Bei der Dortmunder Museumsnacht im Jahr 2003 hatte Michael Kleppe im Publikum des Roto Theaters mehrere Menschen mit auffälligen Kopfbedeckungen entdeckt und sich darüber amüsiert – es war natürlich Susanne Matull mit Freundinnen. Er suchte sofort den Kontakt und begleite von 2004 bis 2007 fotografisch, die „Kopfgut“-Zeit. An verschiedensten Orten entstanden die Fotos rund um Susannes Hutmodelle, „wir kletterten auf das Dach der Hörder Burg, wanderten auf Halden, setzten uns in trocken gelegte Schwimmbecken und lungerten an Oldtimern“, erinnert sich Susanne Matull.
Nun wurden auch die „alten“ Aufnahmen erstmals ausgestellt und traten in Korrespondenz mit brandaktuellen Arbeiten von Peter Kröker auf Leinwand, Holz und Papier.