„Hier passiert was“ ist groß am Schaufenster des Ladenlokals an der Ecke Alfred-Trappen-Straße/Friedrich-Ebert-Straße zu lesen. Und tatsächlich sind durch die Scheiben Menschen zu sehen, die die Schaufensterauslage streichen, Türen schleifen und Möbel lackieren. Denn bald soll hier „die Hörder Künstlerszene“ aktiv „hochgehalten“ werden, erzählt Peter Kröker vom KulturQuartier Hörde.
Damit meint er zu einem großen Teil, aber nicht ausschließlich die Bildende Kunst. „Darum geht es natürlich auch, dass man hier Kunst erwerben kann. Man kann sich aber auch einfach informieren über die Künstler und Künstlerinnen, die es hier vor Ort gibt und die von außerhalb hier eventuell ausstellen. Man kann sich aber auch über die Programme informieren, die hier in den Theater- und Kulturstätten stattfinden.“ Ein umfassender Kulturort soll hier entstehen, als „permanenter Ausstellungsort“, aber auch Lesungen und kleine Konzerte schweben Kröker perspektivisch vor.
Der Knackpunkt Finanzierung
Doch zunächst muss sich das Projekt einer Probezeit von einem halben Jahr unterziehen. Vor allem die Finanzierung ist ein Knackpunkt, so Kröker: „Wir kriegen eine Förderung durch Hörde International oder auch durch das Stadtteilmarketing. Allerdings müssen die Künstler schon noch was dabeitun, damit wir dieses erste halbe Jahr wuppen können, weil wir jetzt auch durch die Renovierungsarbeiten noch ziemlich viel vorzufinanzieren haben.“ Zwar konnte man bereits für wenig Geld einige Möbel vom Vormieter erwerben, aber fertig ist das Ladenlokal damit noch nicht. Außerdem darf die Vermieterin nicht leer ausgehen, wenn sie den Kunstschaffenden auch bereits entgegengekommen ist. Das nebenliegende Dezemberzimmer, das derzeit als Ausstellungsort genutzt wird, soll durch das neue Ladenlokal übrigens vollständig ersetzt werden.
Um das Projekt auf sicherere Füße zu stellen, planen Kröker und seine Kolleg*innen, einen Verein zu gründen. Derzeit befinden sich die Beteiligten in der „Debattierphase und Überlegungsphase“, wie genau sie den Verein und auch den Kulturort in der Alfred-Trappen-Straße ausgestalten wollen. Eins ist für Kröker aber jetzt schon klar: „Es ist geplant, dass wir einfach berühmt werden und uns damit auch die nächsten Monate finanzieren können.“
Ein Verbindungsort für Hörde
Mit „wir“ meint er bei Weitem nicht nur diejenigen, die derzeit die Farbrollen schwingen, denn er sieht auch einen sozialen Wert für Hörde in den Plänen der Kunstschaffenden. Das Projekt Faßstraße nähert sich momentan der Fertigstellung. Von Anfang an wurden die Arbeiten dort auch als Verbindung zwischen der Hörder Innenstadt und dem Phoenix See kommuniziert. Und zu eben dieser Zusammenführung der Hörder Stadtgesellschaft „können wir auch beitragen“, denkt Kröker. Gerade für die Stadtteilagentur könnte auch das eine Motivation sein, mögliche Fördertöpfe für den neuen Kulturort anzuzapfen.