In Hörde hat sich ein Haus zu einem besonderen Ort entwickelt, an dem modernes Wohnen auf Zeit und ein gemütliches Café Hand in Hand gehen. Marc Weist hat die oberen Etagen des Jugendstilgebäudes an der Alfred-Trappen-Straße unter dem Namen „The Green Phoenix“ zu Apartments ausgebaut, die er zeitlich befristet vermietet. Da die Unterkunft nicht unter dem Label „Hotel“ läuft, bietet er jedoch kein Frühstück an. Dass „Geschmackstalente“-Gewinnerin Husnia Kohestani nun ein Ladenlokal für ihr Café-Konzept suchte, war ihm daher ein willkommener Zufall, stand das Erdgeschoss doch noch leer.
Flexible Apartments für Geschäftsreisende und Kurzzeitbewohner:innen
Im Jahr 2020 erwarb Weist das Haus und führte eine umfassende Kernsanierung durch. Was ursprünglich als klassisches Mietobjekt geplant war, entwickelte sich während der Bauphase zu einem flexiblen Wohnkonzept. „Das Ziel war ursprünglich mal ganz normale Wohnungsvermietung, wie man es kennt“, erinnert sich Marc Weist. Doch durch den besonderen Grundriss des Hauses entstand eine neue Idee: neun vollständig eingerichtete Apartments, die eine Zwischenlösung zwischen Hotel und Wohnung bieten.
„Ich habe aktuell neun eingerichtete Apartments“, erklärt Weist. „Diese Apartments haben alle Küche, Schränke, Bett – also quasi wie eine Wohnung.“ Das Besondere an diesem Konzept ist die Flexibilität. „Die Idee dahinter war ein Wohnen auf Zeit, sprich ohne feste Mietbindung“, sagt der Inhaber. Bewohner:innen können die Apartments für Zeiträume zwischen einer Woche und maximal sechs Monaten mieten.
Die Zielgruppe ist bunt gemischt: „Viele Geschäftsleute, die beruflich in Dortmund unterwegs sind, nutzen das Angebot – sei es Ingenieure, Freiberufler oder Monteure“, so Marc Weist. Auch Fußballfans, die zu BVB-Spielen nach Dortmund kommen, sind häufige Gäste, jedoch eher für kurze Aufenthalte von drei bis vier Tagen.
Die Selbstverpflegung ist ein zentraler Teil des Konzepts, da jede Einheit eine eigene Küche hat. Dennoch gibt es eine praktische Ergänzung: „Das Café, was unten drin ist, sollte so einen Synergieeffekt ergeben“, sagt der Inhaber. Die Gäste können sich dort verpflegen, ohne dass er selbst gastronomische Dienstleistungen anbieten muss.
Café Fleur: Ein neues Frühstückserlebnis
Im Erdgeschoss des Hauses hat die Betreiberin des Café Fleur, Husnia Kohestani ihren Traum verwirklicht. Dank des Förderprogramms „Geschmackstalente“ konnte sie ihr Café eröffnen und verfolgt seitdem ein Konzept, das sich deutlich von großen Buffets unterscheidet. „Ich hatte immer so eine Leidenschaft fürs Frühstücken“, erzählt sie. Ihr Café setzt auf frische, regionale Produkte, die in kleinen Portionen direkt am Tisch serviert werden. „Man sitzt ganz gemütlich beisammen und kann einfach frühstücken“, so Kohestani.
Seit der Eröffnung läuft das Geschäft gut, wie Kohestani bestätigt: „Für die ersten vier Wochen bin ich ziemlich zufrieden.“ Das Angebot des Café Fleur hat sich bereits in der Nachbarschaft herumgesprochen, und auch Gäste der Apartments gehen hier gern frühstücken.