Am 10. Oktober feiert das neue Kulturzentrum „Die Krähe“ in Dortmund seine Eröffnung. Hinter dem Projekt stehen die beiden Musiker Birk Bangert und Oskar Bujinski, die gemeinsam mit dem neu gegründeten Verein Holzwerk e. V. die ehemalige Kneipe Piepenstock in einen lebendigen Kulturort verwandeln.
Von der Wohnzimmerkneipe zum Konzertclub
Rund zehn Leute sind derzeit am Aufbau beteiligt – Bangert und Bujinski als Initiatoren, dazu viele Freund*innen und Handwerker aus dem Umfeld. Beide sind mit dem Haus eng verbunden: „Wir machen selber Musik und sind hier seit zehn Jahren am Proben. Als der alte Wirt aufgehört hat, war für uns klar: Das wollen wir übernehmen“, sagt Bangert, dessen Familie das Haus gehört.
Der frühere Piepenstock war vor allem für Blues und Folk bekannt, eher eine Wohnzimmerkneipe. „Wir haben fast alles rausgehauen, was vorher drin war, und gestalten es komplett neu. Uns war wichtig, den Raum so umzubauen, dass möglichst viele Leute bei Stehkonzerten Platz finden“, erklärt Bangert. Geplant sind eine Bühne und eine Bar, ansonsten soll der Raum bewusst offen bleiben und eher als Stehkonzert-Raum dienen.
Das Programm der „Krähe“ setzt bewusst auf alternative Szenen. „Wir wollen ein Kulturzentrum aufbauen, größtenteils für Musik – Punk, Metal, Hip-Hop, aber auch Jazz“, so Bangert. Neben Konzerten sind auch Ausstellungen und Workshops angedacht. Anders als früher wollen die Betreiber ein jüngeres Publikum anziehen – aus der Dortmunder Innenstadt und darüber hinaus. „Auch die Acts sollen junge Künstler*innen sein. Wir möchten eine Bühne schaffen für Nischenkultur, die sonst oft keinen Platz findet“, sagt Bujinski.

Start Mitte Oktober
Zum Start sind am 10. Oktober drei Bands angekündigt, deren Namen noch geheim bleiben sollen. Erstmal soll nur einmal pro Woche geöffnet werden – freitags oder samstags. „Wir schauen, wie die Umgebung das annimmt. Wenn es gut läuft, könnten bald auch Donnerstage dazukommen“, so die beiden. Der Eröffnungstag wird vom Kulturbüro Dortmund unterstützt. Danach soll es auf Spendenbasis weitergehen. „Uns ist wichtig, dass die Preise niedrigschwellig bleiben und sich jeder den Besuch leisten kann“, betont Bujinski. Ende nächster Woche startet zudem eine Crowdfunding-Kampagne, um den Betrieb langfristig abzusichern.
Der Name „Die Krähe“ ist von einer gleichnamigen Bar in Istanbul inspiriert, die Birk Bangert besonders beeindruckt hat. „Dort ist die Kneipenkultur stark mit Kultur verknüpft. Das wünschen wir uns auch für Dortmund“, sagt er. Geplant sind zudem Kooperationen mit der Tonbande e. V. (Recorder), um auch anderen Vereinen eine feste Bühne zu geben.

















