Netzwerk INFamilie stellt neue Broschüre vor
„Finden Sie den Eingang, kommen Sie rein, herzlich willkommen! Wir freuen uns auf Sie!“ Als eine solche Einladung versteht Christoph Müller, Leiter des Familienzentrums und der Kita Nortkirchenstraße, die neue Broschüre des Hörder Netzwerks INFAmilie. Um den BetrachterInnen zu vermitteln, dass sie in den Einrichtungen für Kinder und Jugendliche in Hörde willkommen sind, hat sich die Steuerungsgruppe, die sich aus den beteiligten Einrichtungen zusammensetzt, dafür entschieden, in der Broschüre zu jeder Einrichtung ein Foto des Eingangs abzudrucken.
Gleichzeitig verfolgen die AkteurInnen mit diesem Vorgehen einen praktischen Nutzen. Denn auch die Familien, denen es an den deutschen Sprachkenntnissen mangelt, die für das Verständnis der Broschüre notwendig sind, sollen den Weg in die Familienzentren, Beratungsstellen, Grundschulen und Jugendeinrichtungen finden. Dabei hilft auch eine Karte auf der letzten Seite, auf der alle Einrichtungen mit jeweils einem großen blauen Punkt verzeichnet sind.
Wenn Müller sagt, das die AkteurInnen die Familien mithilfe des Netzwerks „besser navigieren und besser lotsen“ können, meint er damit dennoch nicht vorrangig die räumliche Orientierung in Hörde. Vielmehr können alle Beteiligten intensiv auf die individuellen Bedarfe jeder Familie eingehen. Denn sobald eine Familie an einer beliebigen Stelle im Netzwerk landet, wird sie an die Hand genommen und gegebenenfalls an eine andere Stelle mit entsprechendem Know-how weitergeleitet. „Es gibt einfach immer Schnittstellen“, sagt Anne Diebels vom Familienbüro Hörde.
Mit der Broschüre nun will die Steuerungsgruppe des Netzwerks allen Hörder Familien einen Zugang zu den bereits existierenden Angeboten ermöglichen. „Viele wissen gar nichts über Angebote, die bestehen“, sagt Diebels. Da sei es hilfreich, wenn „man sofort alles parat hat“, gebündelt in einer einzigen Broschüre. Dabei legten die Beteiligten ihren Fokus auf Angebote, die auch für Hörder „Externe“, das heißt, Familien, deren Kinder die entsprechende Einrichtung nicht besuchen, „niedrigschwellig zugänglich“ sind. Konkret geht es zum Beispiel um Pekip-Angebote, Tage der offenen Tür oder „Griffbereit“, eine Spielgruppe mit „niederschwelligen Sprachangeboten“, wie Lea Michalski, Leiterin der Jugendfreizeitstätte Hörde, erzählt.
Insgesamt sei Hörde – und die Bereiche um den Hörder Neumarkt und den Clarenberg, mit denen sich das Netzwerk vorrangig befasst – „ein sehr, sehr toll aufgestellter Sozialraum“, sagt Müller. Dieser soll nun weiter geöffnet werden und die AkteurInnen wollen die bestehenden Angebote „weit streuen“, so Diebels. Auf diese Weise wollen die Einrichtungen „die Familien in Bewegung bringen“, um mit Müllers Worten zu sprechen. Durch dieses gemeinsame Ziel bewege man sich „weg vom Träger hin zur Vielfalt im Quartier“.