Für Julien Kiesewetter ist die Berufsorientierung an der Marie-Reinders-Realschule aufgegangen. Schon früh kochte er projektweise mit Overkamp-Küchenchef Jan Joshua Urban in der Schulküche, absolvierte bald ein Praktikum, übernahm eine Aushilfsstelle bei Overkamp.
Urban hält genau das für den richtigen Weg, bezögen doch viele junge Menschen ihre Eindrücke von einer Restaurantküche aus dem Fernsehen und würden dann enttäuscht. Julien hingegen ist auch nach vier Monaten Ausbildung in dem Höchstener Betrieb noch überzeugt von seinem Ziel, Koch zu werden. Zwar räumt er ein, dass der Stress in der Küche auch an ihm nicht vorbeigeht. „Aber ich mag das halt.“
Tatsächlich könne er sich auf seine neunstündige Arbeitszeit weitestgehend verlassen, so der Azubi, wird es abens mal später, mache er eben mehr Pause. Und auch seine zwei freien Tage in der Woche seien ihm sicher. Hinzu kommt der Montagsunterricht in der Berufsschule, wo er beispielsweise die korrekte Lagerung von Lebensmitteln lernt.
Momentan bereitet Julien auf dem Posten des Entrémetier die Beilagen zu, schneidet Bohnen und Brokkoli, kocht Kartoffeln. In der Weihnachtszeit ist es Juliens Highlight, zusammen mit Küchenchef Urban Rotkohl mit Klößen zuzubereiten.
Insgesamt drei Jahre dauert die Ausbildung zum Koch. Diese Zeit möchte Julien auf jeden Fall bei Overkamp verbringen. Und auch im Anschluss kann der junge Höchstener sich gut vorstellen, Am Ellberg zu bleiben. Denkt er noch einige Jahre weiter, hat er jedoch die „minimalistische“ Küche in Österreich oder der Schweiz vor Augen.