Bei unserer Patientin Gerda Schmitt stellten wir im Laufe ihres Aufenthaltes eine Schluckstörung fest. Nach einer umfangreichen Untersuchung durch unser Dysphagie-Team konnten ihr unterschiedliche therapeutische Maßnahmen verschrieben werden. Außerdem erhält Frau Schmitt ab sofort „Dysphagiekost“ – d. h. individuell angepasste Speisen, in für die Patientin sicherer Konsistenz. Was das genau bedeutet, wird Frau Schmitt in diesem Artikel erklären.
„Ich heiße Gerda Schmitt, bin 75 Jahre alt und liege seit einer Woche im Hüttenhospital auf der Station 2B. Nach meiner Oberschenkelhalsbruch-OP bin ich hierher gekommen. Bei verschiedenen Untersuchungen hier vor Ort konnte man bei mir eine Schluckstörung feststellen. Schon länger hatte ich beim Essen das Gefühl, dass beim Schlucken etwas nicht stimmt und mir Lebensmittel im Hals stecken bleiben, so dass ich viel husten musste. Deshalb habe ich immer wieder Angst gehabt, harte und krümelige Dinge zu essen und sie daher auch vermieden. Nun weiß ich, dass es sich hierbei um eine behandelbare Krankheit handelt. Das zu wissen beruhigt mich sehr. Das Hüttenhospital hat einen Schwerpunkt für Diagnostik und Behandlung von Schluckstörung mit einem Experten auf diesem Gebiet, Chefarzt Dr. Martin Jäger.
Von nun an bekomme ich neben der Therapie meines Beines auch Schluckübungen gezeigt. Außerdem erhalte ich ein auf meine Schluckfähigkeiten angepasstes Essen. So fällt mir das Essen wieder leichter und ich fühle mich sicherer. Dieses angepasste Essen nennt man dann „Dysphagiekost“, hat mir die Diätassistentin erklärt.
Im Hüttenhospital gibt es verschiedene Dysphagie-Koststufen. Diese sind nach Schwierigkeitsgrad des Schluckens aufgebaut. Ich habe vom Dysphagie-Team die Koststufe 3 zugeordnet bekommen. Das heißt für mich, ich darf weiches Gemüse und Kartoffeln essen, das Fleisch wird aber püriert und wieder in Form gebracht.
Ich bin jetzt noch eine Woche im Hüttenhospital. Da wird dann darauf hingearbeitet, dass ich meine Mobilität verbessere und beim Schlucken Fortschritte mache. Bei meiner Entlassung bekomme ich von meiner Sprachtherapeutin einen Dysphagie-Pass, in dem alle wichtigen Informationen zu meiner Schluckstörung stehen, z. B. die genaue Diagnose, meine Übungen für zu Hause und Informationen zu den Speisen, die ich sicher schlucken kann.
Ich bin jetzt gut auf die nächste Zeit zu Hause vorbereitet und hoffentlich bald wieder fit.“