Die christliche Gemeinschaft und die geistlichen Hirten sind aufgerufen, Menschen mit homosexuellen Neigungen mit Respekt und Takt aufzunehmen“, heißt es im „Responsum ad dubium der Kongregation für die Glaubenslehre über die Segnung von Verbindungen von Personen gleichen Geschlechts“ aus dem Februar, veröffentlicht am 15. März.
Dennoch ist es laut des Papiers „nicht erlaubt, Beziehungen oder selbst stabilen Partnerschaften einen Segen zu erteilen, die eine sexuelle Praxis außerhalb der Ehe (das heißt außerhalb einer unauflöslichen Verbindung eines Mannes und einer Frau, die an sich für die Lebensweitergabe offen ist) einschließen, wie dies bei Verbindungen von Personen gleichen Geschlechts der Fall ist.“ Eine Diskriminierung in diesen Formulierungen sehen die Verfasser nicht.
Seit der Veröffentlichung haben sich zahlreiche Katholik*innen gegen diese Positionen gewandt, Regenbogenflaggen vor Kirchen gehisst, Stellungnahmen veröffentlicht mit der gemeinsamen Aussage: „Liebe ist keine Sünde“ – so auch der Pastoralverbund Am Phoenixsee in der dritten Aprilwoche.
Nadine Mersch und Jan Hilkenbach, Vorsitzende des Diözesankomitees im Erzbistum Paderborn, dem der Pastoralverbund Am Phoenixsee angehört, wurden in ihrer Stellungnahme vom 20. März deutlich: „Wir kritisieren, dass gleichgeschlechtlich liebende Menschen trotz anderslautender Bekundungen weiterhin diskriminiert werden. (…) Als Diözesankomitee im Erzbistum Paderborn setzen wir uns dafür ein, dass Kirche allen Menschen Heimat geben kann und ihnen Heimat bleibt. (…) Wir erkennen in allen Partnerschaften, die von gegenseitiger Liebe, Treue und Verantwortung füreinander geprägt sind, den Willen Gottes und seine Nähe. Wenn Menschen ihre Partnerschaft unter Gottes Segen stellen wollen, kann die Kirche diesen nicht verweigern. Liebe ist keine Sünde.“
Vier Tage nach dieser Veröffentlichung schloss sich der Gesamtpfarrgemeinderat des Pastoralverbunds Am Phoenixsee einstimmig dieser Stellungnahme aus Paderborn an. Den Pfarrnachrichten aus der dritten Aprilwoche ist die Willensbekundung zu entnehmen, „daran mitzuwirken, dass das römische Nein zur Segnung homosexueller Paare nicht das letzte Wort ist.“ Konsequent erscheint vor diesem Hintergrund, dass in diesen Tagen die Regenbogenflagge an prominenter Stelle vor den Türen von St. Benno weht.