Ging es ursprünglich um eine Hausaufgabenbetreuung, so tut der Verein Kinder lernen clever (KLC) inzwischen so ziemlich alles, um den Betrieb der Offenen Ganztagsschulen zu unterstützen. Seit einiger Zeit gehören auch die „Ferienschulen“ zum Programm, die ihren Fokus aber inzwischen – seit allgemeine Schulschließungen seit längerem kein Thema mehr sind – auf eine schöne Ferienzeit für die Kinder legen. Auch räumlich findet in diesen Osterferien nur etwa die Hälfte der Zeit in den Schulen statt. Weil an der Lieberfeld-Grundschule wegen einer Baustelle am Montag der Strom abgeschaltet wurde, beschränkte sich das Programm vor Ort weitgehend auf den Gründonnerstag.
„Die können viel mitbestimmen“
Wichtig ist, „was die Kinder sich wünschen“, erzählt Kursleiterin Pia Cierniak: „Die können auch viel mitbestimmen.“ In ihrem Einsatzbereich in der Turnhalle der Schule hatte sie mit ihren Kollegen und ihrer Kollegin Lisa Pennekamp weitgehend freie Hand, gehören doch drei von ihnen inzwischen zum erfahreneren Teil des Teams. Das setzt sich vorrangig aus Lehramtsstudierenden und einigen Rentner*innen zusammen.
Insgesamt finden sich bei KLC rund 500 Namen von Menschen, die an den Schulen eingesetzt werden könnten. Neben den Ferienschulen führen diese weiterhin Hausaufgabenbetreuung, Leseförderung und Sportkurse durch, kommen aber auch als Alltagshelfer*innen oder Küchenhilfen zum Einsatz. Die Verträge macht der KLC immer mit dem jeweiligen OGS-Träger. Während das an der Lieberfeld-Grundschule der Evangelische Kirchenkreis ist, arbeitet KLC unter anderem auch mit der Caritas, der dobeq und PariSozial zusammen.
Von kostenlosem Popcorn bis zur Verkehrsschulung
Die Ferienschule in der Lieberfeld-Grundschule erstreckte sich über die erste Woche der Osterferien und richtete sich an fünf Gruppen mit jeweils 15 Kindern, aufgeteilt nach Jahrgängen. Nachdem am Montag eine Kennenlernrunde über zwei Stunden auf dem Schulhof stattgefunden hatte – die Räume konnten wegen des fehlenden Stroms nicht genutzt werden – kamen am Dienstag alle Gruppen aus allen fünf Dortmunder Grundschulen, die am Ferienprogramm teilnahmen, im Naturmuseum zusammen. Am Mittwoch folgte dann ein Ausflug ins CineStar. „Der ganze Kinoraum war dann nur für KLC reserviert“, erzählt Kursleiterin Cierniak. Eine Portion Popcorn und ein Softdrink waren für jedes Kind inklusive.
Neu ist dabei die Verkehrsschulung, die der KLC quasi nebenbei durchführt. Denn anders als in der Vergangenheit reserviert er keine eigenen Busse mehr, sondern fährt mit den Kindern per ÖPNV zu den Ausflugszielen. Die so freigewordenen finanziellen Kapazitäten ermöglichen dem Verein, den Kindern ihre Ausrüstung mit Warnwesten, KLC-Kappen, Butterbrotdosen inklusive Lunch und Trinkflaschen kostenlos zur Verfügung zu stellen.
Auch den Beitrag für die Bastelmaterialien kann KLC auf diese Weise selbst stemmen. Zum Einsatz kamen diese vor allem am Gründonnerstag, den die Kinder im Wechsel jeweils zur Hälfte Osterkörbchen herstellend und Gesellschaftsspiele spielend in ihren Klassenräumen verbrachten und zur anderen Hälfte für Sportspiele in der Turnhalle nutzten.
Im Sommer werden die Ferienschulen noch möglich sein
Während die Lieberfeld-Grundschule zu den fünf Schulen in Dortmund gehörte, die die Ferienschule in der ersten Woche der Osterferien durchführten, folgen in der zweiten Woche vier weitere Schulen, darunter auch die Benninghofer Grundschule. Auch für die Sommerferien gibt es bereits Interessenbekundungen und daher ist schon so gut wie klar, dass es das Angebot auch dann geben wird, obwohl die offizielle Anmeldephase noch gar nicht begonnen hat. Da aber sowohl die Stadt als auch Land und Bund die Förderungen gekürzt hat, steht aktuell in den Sternen, was im Herbst noch möglich sein wird.