Hörde hat dem Industriepionier Hermann Diedrich Piepenstock bereits mehrere Ehrungen erwiesen. Im letzten Jahr kam noch eine weitere hinzu.
Nach Piepenstock benannt, der Hörde Anfang des 19. Jahrhunderts revolutionierte, sind die Hermannstraße, die Piepenstockstraße und der Piepenstockplatz. Den Platz zierte einst ein großer Brunnen. Als der abgebrochen wurde, blieb nur noch die Brunnenschale. Der Hörder Heimatverein plante Anfang 2000 eine Neuerrichtung des Brunnens. Doch andere waren schneller und planten um. Künstler Adolf Pape fertigte eine Reliefplatte mit Piepenstocks Portrait, die auf einem Gedenkstein in der Brunnenschale angebracht und am 16. Juli 2004 enthüllt wurde.
Wo einst die Hermannshütte stand
Auf dem Gelände, auf dem Piepenstocks Lebenswerk, die Hermannshütte, einst weltweit begehrte Produkte fertigte, geschah nach der Stilllegung 2001 ein kleines Wunder. Hier entstand ein See mit Grün und Bebauung. Klaus Eugen Röhricht, Inhaber der Do-Süd Bauträger GmbH & Co, errichtete nicht nur zwei Mehrfamilienhäuser über dem See, er wollte auch an die Vorgeschichte erinnern. Zunächst ließ er durch den Künstler Heyko Prass aus Steinfurt einen Stahlarbeiter gestalten, der etwas an den Hüttenmann am Hochofen erinnert.
Röhricht nahm Kontakt zum Hörder Geschichtsforscher Willi Garth auf, dem 1. Vorsitzenden des Hörder Heimatvereins, und bat um Vorschläge für eine weitere themenbezogene Statue. Garth schlug spontan Piepenstock vor und fertigte erste Skizzen dazu. Der Künstler gestaltete den Vorschlag etwas um und so entstand die Statue Piepenstocks, stehend, in der linken Hand einen Gehstock, während die rechte Hand auf einem großen Zahnrad ruht. Nun hat Piepenstock zwar zuerst vorwiegend Schienen produziert. Die ließen sich aber nicht entsprechend darstellen. Das Werk wurde am Hang über der südlichen Klangschale der Flüsterbrücke errichtet. Unterhalb von Piepenstock und dem Stahlarbeiter ließ Röhricht Weinstöcke pflanzen, um gleichzeitig auch noch an die Hörder Weinbauhistorie aus dem 14. Jahrhundert zu erinnern.
Der Künstler Heyko Prass
Die neuen Hörder Kunstwerke wurden in Privatinitiative finanziert und errichtet. Der Künstler Heyko Prass ist übrigens in Dortmund kein Unbekannter. Er schuf zum Beispiel die „Fassadenkletterer“ an der Olpe, die Nashornbahn an der Viktoria Straße, das Cello an der Philharmonie und den Zauberer an der Lütkebrückstraße. Die Gestaltung der U-Bahn-Haltestelle Polizeipräsidium ist ebenfalls sein Werk.
Zu erreichen sind die Hörder Kunstwerke vom südlichen Seerundweg, wo etwa in Höhe der roten Klangschale ein Weg zum Röhrichtweg hinaufführt. Vor den Häusern 32 und 34 stehen die Figuren. Der weitere Zugang ist über die von der Phoenixsee-Straße abzweigende Straße Röhrichtweg möglich.