Zum jährlichen Hörder Gedenken zur Pogromnacht von 1938 steuern traditionell Schüler:innen der Johann-Gutenberg-Realschule das übergreifende Thema bei. In diesem Jahr führte die Lektüre von Morton Rhues „Die Welle“ die Jugendlichen zum einem Phänomen, dem sie „weiter nachspüren“ wollten, wie Lehrerin Kristina Rajic-Pfetzing erzählt: zu der Zivilcourage. Der Arbeitskreis Pogromgedenken nahm das Thema auf und stellt das diesjährige Gedenken am 6. November um 17 Uhr unter das vorgeschlagene Motto.
Nach einem Musikstück zum Eingang der Gedenkstunde sowie einer Begrüßung durch Bezirksbürgermeister Michael Depenbrock und einem Grußwort durch Rabbiner Avigdor Moshe Nosikov folgt ein Beitrag der Schüler:innen mit dem Titel „Euer Mut hat Leben gerettet! – Überleben im Versteck“. Im Aaltener Untertauchmuseum befassten sie sich mit denjenigen, die im niederländischen Aalten zur Zeit der Nazi-Diktatur über 2.000 Menschen versteckten, so Rajic-Pfetzing: „Die spontanen Reaktionen unserer Schülerinnen und Schüler auf diese bemerkenswerten Ereignisse und Menschen haben wir festgehalten und in Form von Sprechblasen auf unseren selbst gestalteten Plakaten dokumentiert.“
Zu sehen sind die so entstandenen Collagen bereits jetzt im Bürgersaal in der Bezirksverwaltungsstelle. Auch eine Ausstellung zum Thema „Juden in Hörde“ findet sich dort und kann noch bis zum 7. November besichtigt werden. Erwähnung findet dort auch die Hörder Synagoge an der heutigen Friedrich-Ebert-Straße. In unmittelbarer Nähe auf dem Friedrich-Ebert-Platz steht heute das Mahnmal, an dem die Hörder Gesellschaft jedes Jahr zum Pogromgedenken Blumen niederlegt. Und auch in diesem Jahr folgt auf Beiträge des Arbeitskreises Pogromgedenken und einen Erklärfilm zur Zivilcourage von Seiten der Johann-Gutenberg-Realschule gegen 18 Uhr ein gemeinsamer Gang zum Mahnmal.