Nur ein Jahr konnte Uli Weichert das Drama mitansehen. Dann nahm er das Skript in die Hand und begann, die nächsten Seiten umzuschreiben. Doch was in der Kunst so leicht erscheint, braucht in der Straßenverkehrsordnung bekanntlich Jahre, wenn nicht Jahrzehnte. Nun jedoch hat der Elektrohändler es Hand in Hand mit dem Lottogeschäft, der ehemaligen Volksbank-Filiale und dem Reisebüro Zwiehoff geschafft: Die Straße rund um den kleinen Platz in Wellinghofen ist ab sofort eine Einbahnstraße.
„Eigentlich bin ich schon seit 15 Jahren dran“, erzählt Weichert, „Hier war es ja teilweise chaotisch“. Lieferwagen und private PKW standen Nase an Nase, ein Durchkommen in zwei Richtungen erwies sich wiederholt als Unmöglichkeit. Der Elektrohändler kontaktierte die Lokalpolitik, doch SPD und CDU befürchteten einen Rückgang der Kundschaft, wenn man an der Ecke Wellinghofer Amtsstraße, Preinstraße eine Einbahnstraße einrichte. Nach Jahren jedoch lernte Weichert auf dem Fußballplatz Bezirksbürgermeister Michael Depenbrock kennen, der sich die Verkehrssituation vor Ort anschaute und laut Weichert wie er und seine Mitstreitenden zu dem Schluss kam: „Mensch, hier müsste man doch was ändern.“ Auch „Dorfpolizist“ Giebener stützte diese Position.
So gelangte die Bezirksvertretung im November 2021 zu dem Schluss, dass die langersehnte Einbahnstraße nun doch eingerichtet werden solle. Was bei weitem nicht hieß, dass Wellinghofen mit einer neuen Einbahnstraße in das Jahr 2022 startete. Woran auch immer es gelegen haben mag, seit Mittwoch stehen die Schilder. Und vielleicht wird so auch der Anreiseverkehr an Halloween die kleine Straße rund um den Platz nicht sprengen, wenn Elektro Weichert ab 16 Uhr zu „schaurigen Häppchen und furchterregenden Getränken“ einlädt.