Der Heimatverein Hörde präsentierte am 19. Januar 2025 erstmals seine Sonderausstellung zum ehemaligen Freibad „Am Schallacker“. Zur Führung kamen so viele Menschen in das Museum, dass Raimund Schroeder, der die Ausstellung vorbereitet hatte, spontan statt einer Führung einen Vortrag anbieten musste. „Es wurde immer voller. Die Besucher und Besucherinnen standen dicht gedrängt. Wir waren kurz davor ein Schild, wie es in den früheren Jahren oft sonntags am Schallackerbad hing, „Wegen Überfüllung geschlossen“ aufzuhängen“, sagte Bernhard Finkeldei, der stv. Vorsitzende des Heimatvereins.
Die Besuchenden, darunter viele Zeitzeugen, erfuhren, wie mühsam die Mitglieder des Werk-Sportvereins „Hörder Verein“ das Bad 1935 errichtet und nach der Zerstörung im 2. Weltkrieg wieder aufgebaut hatten. Viele Hörder suchten in der Anfangszeit Linderung ihrer Beschwerden im warmen Schefelwasser, das bis zur Einstellung der Schlackengranulation 1963 zur Verfügung stand.
Schwimmfeste, Kunstspringen und Wettkämpfe wurden dort durchgeführt. Der SSC Hörde, der am Schallacker beheimatet war, brachte 1965 mit Holger Reimann einen Deutschen Meister im 100m-Brustschwimmen hervor.
Zahlreiche Hörder erlernten im Schallacker das Schwimmen. Ein Besucher brachte sein Frei- und Fahrtenschwimmer-Zeugnis mit und stellte es dem Museum zur Verfügung.
Die Schwimmmeister waren nicht nur Aufsichtspersonen und Ansprechpartner. Sie waren auch Schwimmlehrer. Zwei Schwimmmeister haben über zwei Jahrzehnte das Bad geprägt und sind bis heute unvergessen. Fritz Ehrlichmann (1953–1979) und Paul Alberternst (1957–1978).
Raimund Schroeder konnte bei der Eröffnung Katja Ehrlichmann, die Enkelin von Fritz Ehrlichmann, begrüßen. Sie hatte ein großes Familienfoto dabei, das im Schallackerbad aufgenommen worden war. Es zeigt u. a. Fritz Ehrlichmann mit seiner Frau, die den Kiosk im Bad betrieb. „Ich habe meine Kindheit und Jugend im Schallacker verbracht. An diese Zeit erinnere ich gerne“, berichtet Katja Ehrlichmann.
Für die Zeit der Sonderausstellung hat sie freundlicherweise dem Heimatverein das Bild zur Verfügung gestellt.
Die Sonderausstellung im Hörder Heimatmuseum im Westflügel der Hörder Burg, Hörder Burgstr. 18, ist am Donnerstag, 06. Februar 2025 von 15.00-17.00 Uhr und am Sonntag, 16. Februar von 11.00 – 13.00 Uhr noch zu sehen.
An dem Sonntag wird ab 11.30 Uhr im Rahmen einer Führung besonders auf die Sonderausstellung eingegangen. Eintritt und Führung sind kostenfrei.
Weitere Infos über den Heimatverein Hörde finden Sie unter www.heimatverein-hoerde.de