„Männerpower im Sozialdienst katholischer Frauen“: Unter dieser Überschrift sind vor einiger Zeit Michael Kebekus und Lars Döppelmann im Mehrgenerationenhaus an den Start gegangen. Ende November präsentierten sie ihre aktuellen Projekte für Hörde.
„Fit for school and life“
Bewusst habe man sich beim SkF, der das Mehrgenerationenhaus betreibt, für einen Mann entschieden, als man einen Koordinator für das Projekt „fit for school & life“ suchte, so Geschäftsführerin Susanne Smolen. Ziel war es, den eigenen – sehr weiblich geprägten – Blick zu erweitern und „einfach neue Denkansätze zu haben“.
So brachte Kebekus tatsächlich neue Ideen in das Ehrenamtsprojekt mit. Dieses besteht aus zwei Säulen. Eine davon – „fit for life“ – soll eine Art „Lebenspartnerschaften“ zwischen Erwachsenen und Kindern und Jugendlichen schaffen. Nach einer langen Zeit der Entbehrung haben laut Kebekus viele junge Menschen „den Anschluss verloren“ an Peer Groups und Vereine. „Entscheidend ist, dass Ehrenamtliche Kinder und Jugendliche motivieren, wieder aktiv ihre Freizeit zu gestalten“, heißt es in der entsprechenden Pressemitteilung des SkF. Während Sportvereine in diesem Zusammenhang sehr naheliegen, sieht Kebekus auch Chancen beispielsweise im Hasenzüchterverein oder im Modellbau. „Hauptsache, die Kinder kommen von der Couch runter.“
Umgekehrt führt der SkF bereits eine lange Warteliste, auf der Namen von Kindern und Jugendlichen aller Altersklassen stehen. Wer als erwachsene Person „sagt: Jo, mach’ ich mit“, um mit Kebekus’ Worten zu sprechen, kann also darauf hoffen, mit offenen Armen empfangen zu werden und auf einen jungen Menschen zu treffen, der die eigenen Interessen teilt. Und ohnehin: „Wenn die beiden sich nicht riechen können, dann bringt das alles nichts.“ Das gilt auch für die Projektsäule „fit for school“. Das „ist eine Art Lernpatenschaft für Hausaufgabenhilfe, Nachhilfe, Lernhilfe, Übungen etc. entweder in Einzelkontakten oder in (Klein-)Gruppenangeboten“, wie es der SkF beschreibt.
Digital-Kompass
Kebekus ist aber nicht der einzige Vertreter der „Gattung Mann“, wie er sagt, der in vielerlei Hinsicht „die Kuh vom Eis kriegen“ will, die er zum Pressetermin symbolisch auf Skiern im Raum aufstellte. So hat inzwischen Lars Döppelmann die Koordination des „Digital-Kompass“ von Laura Maria Lintzen übernommen. Jede Woche kommen in diesem Rahmen Ehrenamtliche und weitere Interessierte zusammen, um sich mit digitalen Themen auseinanderzusetzen. Dabei kann es um Gedächtnisspiele, Online-Banking oder Spritpreis-Apps gehen oder was die Teilnehmenden sonst interessiert. Dadurch, dass der „Digital-Kompass“ als Netzwerk arbeitet und sich in der Niederhofener Straße einer von 100 Standorten befindet, „haben wir einen riesen Pool an Thematiken“, so Döppelmann. Auch die Vielfalt unter den Ehrenamtlichen ist groß, bewegt sie sich doch von der Studentin bis zum Renter.
Zur Verfügung stehen für den Digital-Kompass zusätzlich zu den Geräten, die die Teilnehmenden mitbringen, fünf Tablets. Darüber hinaus hat der SkF jedoch weitere Geräte angeschafft, um Döppelmann auch den „Ausbau der Digitalität“ zu ermöglichen, der ebenfalls zu seinen Aufgaben gehört. So gibt es nun zum Beispiel ein Kartenlesegerät und einen Fingerabdruck-Scanner, um Besucher*innen dabei zu unterstützen, digitale Anträge zu stellen. Dafür bedarf es auch der Schulung der Mitarbeitenden, für die Döppelann ebenfalls verantwortlich zeichnet.
Menschen, die sich für ein Ehrenamt im Projekt „Fit for school and life“ interessieren, erreichen Michael Kebekus unter oder unter 0157-36196932.