Im Frühjahr sind an der Höchstener Grundschule „die ersten Buchen geschlüpft“, erzählt Lehrerin Heike Kraft. Für die Pflege der Keimlinge belohnt wurden die Kinder Mitte November im Bürgersaal des Dortmunder Rathauses. Als „Umweltbewusste Schule“ erhielt die Grundschule einen dritten Preis und damit 2.000 Euro zur Verwendung für weitere Umweltprojekte sowie 500 Euro aus dem Lostopf der Sponsoren aus der freien Wirtschaft.
Der „Einheits-Buddel-Tag“ als feste Tradition
Jedes Jahr beteiligt sich die Höchstener Grundschule am „Einheits-Buddel-Tag“ am Tag der Deutschen Einheit und pflanzt Bäume. Zunächst erschienen Obstbäume im Schulgarten, der jedoch sehr bald gut gefüllt war. Daraufhin entschied man sich, pro neuem Jahrgang einen Baum im Vorgarten zu pflanzen. Doch auch dieser bietet nur begrenzten Platz. Also wandte sich die Schule an die Stadt Dortmund, die einen Grünstreifen an der Schule für Pflanzungen vorbereitete. Nun entstand eine „Baumschule“ aus Kastanie, Eiche, Fichte, Zwergahorn, Ahorn und Walnuss, so Lehrerin Kraft: „Wir schreiben immer im Frühling und im Herbst auf, wie groß die geworden sind.“ Doch dann näherte sich erneut der Oktober.
Buckeckern sammeln im Rahmer Wald
„Jetzt haben wir alles vollgepflanzt“, erzählt Heike Kraft, „und es kam wieder ein Tag der Deutschen Einheit“. Also fragte sie im Niederhofer Wald nach der Möglichkeit, dort Bäume zu pflanzen. Aus Naturschutzgründen ist dies dort jedoch nicht gestattet. Schließlich wurde die engagierte Lehrerin fündig. Mit dem Bus fuhren die Klassen 2a und 2b in den Rahmer Wald, wo sie auf fünfte Klassen des Mallinckrodt-Gymnasiums trafen. Angeleitet durch Bezirksförster Axel Dehler sammelten die Schüler:innen Bucheckern, die die Kinder der Höchstener Grundschule anschließend teilweise mit zurück an die Lührmannstraße nahmen.
Aufruf zu Pflanzgefäßspenden
Unter Kindern und Lehrkräften starteten die jungen Projektbeteiligten einen Aufruf, alte Pflanzgefäße zu spenden, um die Umwelt nicht durch Neukäufe zu belasten. Tatsächlich fanden sich ausreichend Töpfe, sodass jedes Kind eine Buchecker einpflanzen konnte. Nachdem sich die Keimlinge im April und Mai bahnbrachen, topften die Kinder sie noch einmal um – natürlich erneut in gespendete Gefäße –, „damit die genug Platz haben, um zu wachsen“. Nun gedeihen die kleinen Buchen, hofft Lehrerin Kraft, „bei den Kindern im Garten oder vor dem Haus“ oder auch auf dem Balkon. Um den Wuchsfortschritt zu dokumentieren, führen die Kinder Pflanzprotokolle.
Ein neuer Wald im Jahr 2026
Bis zum Jahr 2026 sind die Buchen nun der Pflege der Kinder überlassen, die dann erneut mit den Schüler:innen des Mallinckrodt-Gymnasiums im Rahmer Wald verabredet sind. Bis dahin, hat Bezirksförster Dehle versprochen, will er eine Brachfläche so vorbereiten, dass dort Platz für die rund 70 Zentimeter großen Bäumchen ist, „sodass wir dann“, freut sich Kraft, „einen kleinen neuen Wald gepflanzt haben“.