„Das müssen wir auch haben“, fand Marianne Erdmann von der AWO Wellinghofen, als sie von der „Plauderbänken“ erfuhr, die aktuell nach und nach im ganzen Stadtgebiet etabliert werden. Jeden Dienstag, Donnerstag und Samstag stehen nun zwei blaue Bänke vor der Begegnungsstätte in der Wellinghofer Amtsstraße. Für spontane Plaudereien sitzen hier im Wechsel Erdmann selbst, Helmut Weis als 1. Vorsitzender der AWO Wellinghofen und Mitarbeitende der Caritas und der Evangelischen Kirche zur Verfügung. Bereits eines der ersten Gespräche bestärkte Erdmann in ihren Plänen für die Begegnungsstätte.
Eindeutige Wünsche für Wellinghofen
Eigentlich stehen die Plauderbänke hier mit dem Ziel, älteren Menschen ein Gegenüber zu geben, „weil sie sich einsam fühlen“, so Weis, einfach damit „sie Unterhaltung haben“. Dennoch können alle Interessierten den Platz nutzen, der ihnen auf den blauen Bänken geboten wird. Tatsächlich waren es zunächst „zwei nette junge Männer, so um die 18“, die sich zu Erdmann gesellten, als sie ihre Aufgabe hier aufnahm. Bald darauf setzte sich eine Frau neben sie, die sich für ihre Kinder wünschte, was Erdmann seit einiger Zeit aktiv anstrebt: Angebote für 10- bis 15-Jährige in der Begegnungsstätte Wellinghofen.
Renovierung gestartet
So versammelten Erdmann und Weis am 2. Samstag im Juli diverse Blumengestecke und Bilder um sich auf dem Gehweg. Sie waren damit beschäftigt, Platz zu schaffen, um der Begegnungsstätte – im vielfachen Sinn – einen neuen Anstrich zu geben. Schon hier denken sie die Jugendlichen mit. So planen sie, eine Wand im Inneren der Begegnungsstätte mit einem Graffito verzieren zu lassen. Ein erster Kontakt ist bereits hergestellt. Die Bilder sind schon jetzt teilweise durch Naturfotografien von Horst Wagner ersetzt, der in Zukunft die Veranstaltungen der AWO fotografisch begleiten soll.
Aber auch die Digitalisierung will er in die Hand nehmen. Ein neuer Laptop für das Büro ist bereits bestellt – ebenso wie mehrere Tablets für Schulungsangebote. Darüber hinaus denkt Erdmann zum Beispiel daran, eine ZWAR-Gruppe zu installieren und als einen der ersten Schritte in Richtung der Jugend einen Kicker aufzustellen. Bereits ein bisschen weiter ist man in der Planung einer Krabbelgruppe in Zusammenarbeit mit der Evangelischen Bildungsstätte, doch bislang ist das Problem des Personalmangels hier noch nicht gelöst. Im Außenbereich soll es gegebenenfalls Sitzmöbel geben, damit „man auch mal grillen kann“, so Weis.
Gebäudesanierung liegt bei der Stadt
Weitaus grundlegender erscheint allerdings eine umfassende Gebäudesanierung, die bereits seit einiger Zeit im Raum steht. „Es müssen alle Fenster raus. Die ganze Elektrik muss raus“, betont Erdmann. Auch der Brandschutz muss auf den aktuellen Stand gebracht werden. All das hängt jedoch von den Besitzverhältnissen ab. Momentan werde das Gebäude von den städtischen Kulturbetrieben an die Liegenschaftsverwaltung übertragen, beide Stellen hätten die Sanierung aber „auf dem Schirm“, wie Stadtsprecher Michael Meinders auf Anfrage mitteilte. Gleichzeitig versicherte er: „Die Mietverhältnisse werden fortgeführt.“
Das heißt für die AWO, dass sie auch in Zukunft ihre bewährten Bingo- und Tanzveranstaltungen in der Wellinghofer Amtsstraße wird anbieten können. Die Stuhlgymnastik, die Fußpflege, die Skat-, Schach und allgemeinen Spieleabende sowie den Literaturtreff soll es ebenfalls weiterhin geben. Auch die Zukunftspläne sind groß: „Wir peppen das jetzt richtig auf“, sagt Erdmann. Zunächst aber soll es im August erst einmal einen Satz frische Farbe geben.